Vorwort
Die
zum Fahren benötigten Lok-Dekoder kommen alle ausschließlich aus
dem Hause Doehler & Haas, München.
Seit dem Jahr 2011 / 2012 trifft man vermehrt die "neuen SX 2 *
Decoder" auf dem Markt an.
Diese Decoder wurden so ausgelegt, daß sie in einem der
folgenden digitalen Formate betrieben werden können ...
- SX 1 (wie bisher)
- SX 2 (neu)
- DCC (nach Norm)
- analog
Im folgenden soll es nur um SX 1 * bzw.
SX 2 * gehen.
Mit Stand 11.2011 findet man auf den Internetseiten der Fa.
Doehler & Haas nur noch "neue Lok- und Funktions-Decoder" im Angebot.
Bitte prüfen Sie als Leser jeweils den aktuellen Stand und
entnehmen dort den technischen Unterlagen auch jeweils alle
relevanten Informationen.
Hinweis:
Sollten dem Leser bei den folgenden Darstellungen technische
Unzulänglichkeiten in der Art und Form auffallen oder gar
unkorrekte Aussagen, so möge er mich bitte darauf hinweisen, damit
ich dieses korrigieren kann.
Da die publizierten Informationen (11.2011), auf die sich diese
Ausführungen abstützen, für mich nicht immer komplett und
vollständig waren, können mir solche Dinge unbewußt unterlaufen
sein.
In einem solchen Falle, möchte ich mich schon vorab bei den
Betroffenen entschuldigen.
... warum diese Seite ???
Gab es am Anfang von SX 1* von seiten der
"Selectrix-System-Anbieter" noch weitgehend einheitliche und damit
kompatible Lösungen in Bezug auf das Fahren, so änderte sich dies
mit Einführung der "Rautenhaus-Adressdynamik" (RMX * - System).
Denn beim RMX * - System, will man es voll nutzen,
benötigt man spezielle RMX * Decoder. Diese sind zwar
weitestgehend mit den SX 1 * Decodern kompatibel, aber
SX 1 * Decoder nicht mit dem RMX * System.
Der eingeführte SX 2 * Decoder, betrieben im SX 2 *
- Modus, stellt nunmehr einen erweiterten Adressraum zur
Verfügung, gegenüber SX 1 * Decoder im SX 1* System. Dies bedeutet, daß auf
der Modellbahnanlage mehr Loks (Fahrzeuge) ansteuerbar sind als
bei SX 1*.
Bleibt man allerdings dem bisherigen Selectrix -
Kommunikationssystem treu (Widerholrate / Decoder), dann tauchen
zeitliche Fragen auf, denn es ist offensichtlich ...
- bei SX 1* alle max. 103 Adressen immer wiederholend
anzusprechen geht schneller als
- bei SX 2* max. 99999 Adressen.
Oder anders gesagt, alle SX 2 * Adressen hintereinander
immer wiederholen zu wollen dauert zu lang, bis "die erste"
wieder "dran kommt".
Um aus diesem Dilemma herauszukommen, bieten die verschiedenen
"Selectrix-Lieferanten / Hersteller" unterschiedliche Lösungen an;
jeweils ihre "Hausvariante", wobei der Lok-Decoder aber immer
gleich bleibt (außer bei RMX *).
Es handelt sich also um unterschiedliche Methoden / Verfahren
mit denen die jeweiligen Zentralen arbeiten.
Für den Nutzer bedeutet dies aber, er sollte sein
"Einsatzprofil" bereits frühzeitig durchdenken, um dann den
"richtigen Lieferanten" auswählen zu können.
Im folgenden will ich, so wie ich es mit Stand 11.2011
verstanden habe, die unterschiedlichen Lösungsansätze skizzieren
(ohne Anspruch auf eine 100% Vollständigkeit).
... SX 2 * und die
verschiedenen Methoden damit die Modellbahnanlage zu betreiben
Anmerkung:
Ich habe es ansonsten vermieden, Lösungen und Produkte der
Hersteller direkt zu benennen oder zu vergleichen.
Diesen Vorsatz muß ich an dieser Stelle verlassen, denn ansonsten
wird die Darstellung zu diffus und unübersichtlich.
Alle "Selectrix-Hersteller" bieten Lösungen (Zentralen) an, bei
denen bisherige SX 1* Decoder neben den neuen SX 2 *
Decodern betrieben werden können.
Dies gilt auch für das RMX * - System und seine "alten" und
"neuen" Decoder.
Der Unterschied entsteht bei der Integration des SX 2 * -
Modus.
Doehler & Haas / MTTM
Stärz
Die Zentralen dieser beiden Hersteller erlauben folgende
Betriebsweise (gleichzeitiges fahren) ....
- Betrieb von 103 Decodern im SX 1 - Modus (gleich ob
alte oder neue Bauart)
- plus max. 32 Decoder im SX 2 - Modus (neue Bauart) --
Doehler & Haas / MTTM
- plus max. 16 Decoder im SX 2 - Modus (neue Bauart) --
Fa. Stärz
In summa können hier 119 bzw. 135 Decoder gleichzeitig zum
Fahren eingesetzt werden.
Der Unterschied in der Realisierung von 16 vs. 32 erscheint mir
darin zu liegen, daß bei 16 Decodern der Refresh-Zyklus kürzer
ausfällt, also eine häufigere Wiederholung pro Zeitperiode "T" erfolgt.
Dafür muß bei 16 Decodern wohl in Praxis ein häufigerer Wechsel
zwischen "aktiven" und "passiven" Fahrzeugen vorgenommen werden.
aktiv = in den Refresh-Zyklus eingebunden
passiv = in Ruhestellung (Fahrstufe 0, und alle Funktionen aus)
auf der Anlage
Wird eine Anlage allerdings NUR mit Decodern im SX - 2
Modus betrieben, z.B. weil ALLE Fahrzeuge auch die zusätzlichen
Funktionen nutzen sollen, dann lassen sich auf der Anlage nur 16
bzw. 32 Fahrzeuge gleichzeitig fahren.
Rautenhaus
Müt (DIGIRAIL)
Die Zentralen dieser Hersteller unterstützen einen gemischten
Einsatz von max. 103 Lok-Decoder (gleichzeitiges fahren).
Rautenhaus, wie bisher im RMX *- Modus.
Müt (DIGIRAIL) baut auf einer bereits bei SX 1*
angebotenen Adressierungsvariante auf und bietet seit 2011 das
SXplus Lok-Pool-Verfahren * an.
Auszug aus der Dokumentation der Fa. Müt (Stand
11.2011)
Die Lok-Pools bestehen aus den Loks mit einer langen Lokadresse
von 1001 bis maximal 9100, wobei die Loks mit Adresse 1001 - 1100
im Lok-Pool 1 liegen, die Loks mit Adresse 2001 - 2100 im Lok-Pool
2 und so weiter.
Zum Fahren einer Lok aus einem Lok-Pool wird dieser die kurze
Lokadresse zugewiesen, die der langen Lokadresse ohne der
Tausenderstelle entspricht. Unter jeder kurzen Adresse zwischen 1
und 100 kann jeweils genau eine Lok aus einem der Lok-Pools 1 bis
(maximal) 9 gefahren werden.
Wird im Fahrmodus bei der Adressauswahl eine Lok aus einem
Lok-Pool ausgewählt, was an Hand der eingegebenen Lok-ID und der
in den Parametern eingestellten Lok-Pool-Anzahl entschieden wird,
dann wird automatisch das Lok-Pool-Verfahren angewendet . Dabei
werden dann automatisch nacheinander die entsprechenden Loks aus
den anderen Lok-Pools per Hauptgleisprogrammierung auf die kurze
Adresse 112 programmiert und danach die ausgewählte Lok auf die
kurze Adresse, die der langen Adresse ohne der Tausender-Stelle
entspricht.
Ende des Auszugs.
Diesen beiden Ansätzen ist gemein, daß bis 103 Decoder
im SX 2* - Modus oder eine beliebige Kombination mit
Decodern im SX 1* - Modus betrieben werden können.
Ich gehe davon aus, daß bei diesen Verfahren jeweils auch die
neuen SX 2 *- Funktionen komplett ansprechbar sind; explizit ist dies in der Dokumentation nicht erwähnt.
Anmerkung:
Mit Stand 11.2011 unterstützte TC* den neuen SXplus*
Mode von DIGIRAIL noch nicht. Bitte erkundigen Sie sich
jeweils nach dem aktuellen Stand bei der Fa. Müt bzw. bei der Fa.
Freiwald Software.
... SX 2 * und die
LokAdressErmittlung
Die Möglichkeit die Decoderadresse zu ermitteln ist im SX 1
* Modus mit speziell dafür ausgelegten Decodern und
speziellen Besetztmeldern möglich (nicht bei RMX *).
Um die Adresse zu erhalten, muß der Decoder regelmäßig adressiert
werden.
Da immer alle max. 103 Adressen angesprochen werden, ist es
kein Problem eine neu auf die Anlage "aufgegleiste" Lok zu
erkennen, denn per Definitione muß diese eine Adresse zwischen 1
und 103 haben.
Im Rahmen des kontinuierlichen Refreshens von max. 103 Decodern im
SX 1* - System war und ist das kein zeitliches Problem.
Im SX 2 - System taucht jetzt die Problematik auf, daß, welche
obige Variante auch betrachtet wird, sich auf der Anlage aufgrund
des Adreß-Raums .....
- mehr als 100 Loks befinden
- oder wahlweise auf die Anlage "gesetzt" (aufgegleist) werden
können.
Diese, max. 99999 Adressen werden aber nicht kontinuierlich adressiert und folglich
bleiben welche unerkannt.
Adressiert werden bei dem Lösungsansatz ...
- Doehler & Haas - MTTM / Stärz
die 103 Lokdecoder die im SX 1* Modus betrieben
werden und dann die 16 bzw. 32 Lokdecoder die im SX 2*
Modus aktiv angemeldet sind.
- Rautenhaus / Müt - DIGIRAIL
alle 103 Lokdecoder, die jeweils aktiviert / angemeldet sind.
Die nicht adressierten Lokdecoder entsprechen aber genau den Loks, die ja im laufenden Betrieb nicht
bekannt sind und deren Adresse man gerne erfahren würde, um sie
dann in den Betrieb zu übernehmen (ansteuern) zu können !!
Dies erscheint mir ein absoluter Schwachpunkt in der Konzeption
von SX 2 *, verglichen mit SX 1*, zu sein.
Man wird sehen, welche Lösungen hierzu im Laufe der Zeit noch
angeboten werden.
Anmerkung:
Ich bin der Meinung, solange die Anzahl der Loks, die potentiell
auf der Anlage betrieben werden sollen, nicht größer ist als die
jeweils zuvor genannten "Obergrenzen" für den Refresh-Zyklus (Achtung
bei den Zuweisungen von 16 / 32 Loks im ausschließlichen SX 2*
Modus), dann sollte die Identifikation analog zum "alten SX
1 * Modus" funktionieren.
Darüber hinaus kommt es zu den aufgezeigten Problemen.
... SX 2 * die Qual der Wahl
Der Nutzer sollte sich also rechtzeitig
entscheiden, in welcher Art und Weise und in welchem Umfang er
seine Modellbahn betreiben will.
Je nach Entscheidung kommen unterschiedliche Hersteller zum
Einsatz und evtl. damit auch alle anderen Komponenten, wenn man
das Ziel verfolgt: "möglichst alle Komponenten aus einer Hand"
Die Entscheidung für das Projekt
St. Margareten
Da ich mich bereits zu einem früheren Zeitpunkt (SX
2 * war noch nicht auf dem Markt) für die LokAdressErmittlung
entschieden habe, die ich nach wie vor als sehr hilfreich beim
Betrieb mittels der Zentrale empfinde, und auch noch "viel Luft"
bis zum Erreichen von 103 Loks habe -- die nie alle auf der Anlage
Platz haben -- kann ich gut beim Verfahren mit 103 Loks bleiben.
Dies bedeutet für mich, ich kann die noch restlichen Loks mit den
neuen Decodern ausstatten und diese im SX 1* - Modus
betreiben.
Wenn ich die neuen SX 2* Funktionen einsetzen möchte, dann
im SX 2* Modus.
Ferner ich kann auch meine bisherige Zentrale behalten
(Investitionsschutz).
Ab wann TC * den neuen DIGIRAIL* Modus SXplus*
unterstützt ist derzeit (11.2011) noch
offen. Diesen Modus würde ich nur benötigen, wenn ich die SX 2*
Funktionen verwenden würde.