Aufbauvarianten -
Aufbaualternativen
Der Begriff Aufbau umfaßt in diesem Zusammenhang sowohl
den
Rahmen mit Stützen als Träger als auch die grundsätzliche Basis
für das Gelände.
Ferner ist in dem Begriff noch die Grundlage (Montageplattform)
für das Gleismaterial enthalten.
In der Modellbahn-Literatur als auch im Internet werden vielfältige Varianten für
den Aufbau einer Modelleisenbahn dargestellt und beschrieben, wie
z.B.
Gleiches gilt auch für die Form einer Anlage, als
da sind ....
oder eine Kombination aus den verschiedenen
Grundformen
spezifische Projekt - Einflußfaktoren / Vorgaben
Bei diesem Projekt handelt es um
eine ortsfeste Anlage, die voraussichtlich keinen Umzug
verkraften muß und auch "vor Ort" schrittweise aufgebaut wird.
Für die spätere Wartung sollen die Gleise und die
Elektronik so
vorbereitet werden, daß die Wartungs- / Reparaturarbeiten auch
durchgeführt werden können, wenn die Fitneß nicht mehr so
vorhanden ist, wie beim Aufbau.
Aufstellungsort
... Luftfeuchtigkeit ... Temperatur ... Lichteinfall ... Schalldämmung
...
Der Aufstellungsort ist im Dachgeschoß, welches eine relative
Luftfeuchtigkeit von 20 - 80 % aufweisen kann; in der Mehrzahl der
Tage / Jahr liegt die Luftfeuchtigkeit eher bei 30 - 40 %.
Im Sommer können Innentemperaturen von 30-35°C auftreten; im
Winter fällt die Temperatur nicht unter 18°C.
Dachflächenfenster können mittels Rolläden abgedunkelt werden ( >Ausbleichen von Farben).
Eine hohe Körper- und
Luftschall-Dämmung ist äußerst wichtig, soll ein ungetrübter
Spielbetrieb möglich sein.
Fahrebenen
Wie aus dem
Gleisplan zu ersehen ist, gibt es
-
die obere Ebene (Grundebene) mit dem Ort St. Margareten
-
ebenfalls im sichtbaren Bereich, aber etwas
tiefer gelegen den Weinort Sonnenhang
-
ferner auf der ersten "Schattenbahnhofebene" den
Ort Heimhausen
-
und darunter auf der zweiten "Schattenbahnhofebene" den Ort Bodenwöhr
Die obere Ebene (Grundebene) mit dem Ort St.
Margareten liegt bei 70 cm und der Weinort "Sonnenhang" bei 55 cm
über dem Fußboden-Niveau; ein Kompromiß zwischen guter Erreichbarkeit
und Dachschrägen-Ausnutzung.
Der erste Schattenbahnhof liegt 30 cm, der zweite
60 cm unterhalb der Grundebene.
Die Distanz von jeweils 30 cm wurde gewählt, damit bei Reparaturen
bzw. Fahrproblemen genügend Platz zur Behebung der Störungen
vorhanden ist.
Somit verbleiben ca 10 cm zwischen der untersten
Ebene und dem Fußboden, was als Platz zum sauber halten
(staubsaugen) ausreicht.
Elektronik - Bereiche / Wartung
Um jederzeit auch "leicht" an die Elektronik
gelangen zu können, wird diese in den Bereichen der
Schattenbahnhöfe nicht (wie sonst üblich) unterhalb der einzelnen
Ebenen, sondern auf diesen, zwischen den Gleisen bzw. in
freien "Eckbereichen" montiert.
Die Elektronik, welche den sichtbaren Anlagenteil steuert, wird zwischen den Ebenen im rechten Winkel zur Grundebene plaziert, so
daß sie von außen gut zu erreichen ist.
Einzig die Servo-Antriebe stellen ein Problem in Bezug auf die Erreichbarkeit dar.
Diesem wird - so gut es geht - mittels des eigens erdachten
"Systems der herausnehmbaren Teilbereiche" Rechung getragen.
Hierbei werden die einzelnen Teilbereiche (Multiplex-Platten) ,
wie bei Schränken die Wände und Böden, mittels "Klemmdübeln" fest
miteinander verbunden. Durch Verdrehen der Excenter lassen sich
die Dübel lösen und die Platten herausnehmen.
Gleismaterial / Wartung
Die Gleise inkl. aller Weichen und Antriebe werden
so verlegt, daß sie
möglichst leicht und zerstörungsfrei bei Wartungs- /
Reparatur-Arbeiten auszuwechseln sind.
Gleichzeitig soll eine hohe Schalldämmung erreicht werden.
Anlagenform / Wartung
Die grundsätzliche Anlagenform ist dem Gleisplan
zu entnehmen und orientiert sich an den baulichen und
spielerischen Belangen.
Um die Wartung zu erleichtern ist die Anlagentiefe
auf 1 m begrenzt; d.h. vom Anlagenrand darf das weiteste Objekt
nicht mehr als max. 1 m entfernt sein. Angestrebt werden 80 cm.
Platzierung von Anlagen - Stützen, Streben, Spanten und
Trägern
ODER
Wechselwirkung von Gleispan <> Weichen-,
Signal- Antriebe <> Stützen u. Streben
Berücksichtig man diese Wechselwirkung nicht oder
nicht mit der notwendigen Sorgfalt, dann ergeht es dem
Anlagenerbauer so wie es mir bei meinem Projekt
St. Margareten erging.
Ich mußte während der Realisierung den Gleisplan ändern und
damit stimmte natürlich auch das beschaffte Material in Art und
Menge nicht mehr.
Für das Herausnehmen von entgleisten Fahrzeugen
in den Schattenbahnhöfen war der Abstand Anlagenrand <> Gleis /
Weiche gerade noch akzeptabel, aber ...
ein Austausch der Doppelspulen-Weichenantriebe war in vielen
Fällen nicht möglich, ganz zu schweigen von einem Austausch der
kompletten Weiche.
Also was tun ??
Ich entschied mich für "zurück auf los", d.h. ich plante die
entsprechenden Bereiche so um, so daß heute eine gute
Erreichbarkeit gegeben ist. Nur 2 oder 3 Weichen liegen an der
Grenze von 60 cm, alle anderen liegen näher am Anlagenrand.
Diese Radikal-Kur hat sich bereits während der
Aufbauphase als richtig erwiesen, auch wenn dabei ein paar Meter
Gleis "auf der Strecke" blieben.
Bedingt durch die Tatsache, daß die meisten nicht
ständig Modellbahnanlagen planen und realisieren, wird oft
übersehen, vielleicht macht man sich auch zu spät richtig Gedanken
darüber, wie die Weichen / DKWs im sichtbaren Anlagenbereich
angetrieben werden sollen. Gleiches gilt für evt. einzusetzende
Formsignale und auch für Drehscheiben / Schiebebühnen oder auch
sonstiges Zubehör.
Sollen diese Antriebe als sog. "Unterflurantriebe"
ausgeführt, also unterhalb der Anlagenplatte montiert werden, dann
gilt es sich genau zu überlegen, welcher Typ / Bauart soll
Anwendung finden. Denn daraus resultiert der Platzbedarf zur
Montage unterhalb des Aufstellungsortes von Weiche, DKW, Signal,
Drehscheibe, etc..
Der Gleisplan des sichtbaren Bereichs ist deshalb
bereits bei der Festlegung des mechan. Aufbaus auf dem Fußboden
auszubreiten, damit sich später keine Streben / Spanten / Stützen
/ Träger und - oder Kabel als Hindernis erweisen.
Auch hier zahlte ich Lehrgeld; wie oben mußten
Gleise umgeplant und umgebaut werden. Auch einige Streben konnten ihren Platz nicht beibehalten, sie wurden leicht versetzt.
Fazit:
Lieber etwas länger und intensiver nach möglichen Wechselwirkungen
suchen.
Diese Maxime gilt für die komplette Planung.
St. Margareten --
Design Entscheidungen
Aufbautyp
Für dieses Projekt wurde die "Plattenbauweise"
gewählt. Damit sind alle Gleisbilder problemlos abbildbar und die
Forderungen zur Elektronik-Installation erfüllbar.
Ferner unterstützt diese Bauweise im Zusammenhang
mit den 2 cm starken Absorptionsschaum-Platten (Glatt / Noppe)
(der Fa. Schaumstoff Helgers, Aachen *) neben einer guten
Körperschallisolierung auch die Absorption des Luftschalls in den
Schattenbahnhofs-Ebenen, da sich dieser NICHT wie bei anderen
Bauweisen reflektierend zwischen der Rahmen-/ Trassen-
Konstruktion ausbreiten und evtl. durch Überlagerungen auch noch
verstärken kann.
Der Schall wird "gefangen" und absorbiert. Seitliche
Begrenzungen, z.B. aus Stoff, verhindern / mindern eine
Ausbreitung in den Anlagenraum und damit eine Übertragung über die
Hauswandkonstruktion.
Zur Ausprägung des Geländes wird "Styrodur" als Träger eingesetzt,
das im sichtbaren Bereich auf die Platten verklebt wird.
Rahmen und Stützen
Da heute kaum gut abgelagertes Holz zu bekommen
ist, ist der gesamte Rahmen inkl. aller Ebenen und auch die
Stützen mittels metallischen Winkelprofilen aus dem
Baumarkt aufgebaut.
Die einzelnen Felder können im Gegensatz zum Holzrahmen größer
gewählt werden; z.B. 60 x 100 cm.
Mit dieser Konstruktion kann sich der Rahmen nicht
verziehen und es kann nicht zu Gleisverwerfungen kommen (>
Betriebssicherheit)
Mit einer guten Stichsäge und einem
Metallsägeblatt können die Profile ebenso leicht wie Holz auf die
gewünschten Längen zurecht geschnitten werden.
Plattform für das Gleismaterial
Als Träger kommen 12 mm Multiplexplatten aus
Birke, eine leichte Holzart, zum Einsatz.
Die Multiplexplatten werden komplett mit den Absorptionsschaum-Platten (Glatt / Noppe) (der
Fa. Schaumstoff
Helgers, Aachen *) ausgelegt, die dann in
"Punkt-Klebung" zur Sicherung gegen Verrutschen mit den
Multiplexplatten miteinander verklebt werden (> Schalldämmung).
Zur Aufnahme des Gleismaterials wurde von der Fa. Merkur, Hartheim-Feldkirch * deren Styroplast Gleisbettung *
vorgesehen, die auf die Absorptionsschaum-Platten entsprechend des
Gleisplans aufgeklebt werden sollten. Bei Versuchen hat sich allerdings gezeigt, daß die Lauf- /
Fahrgeräusche bei Einbettung der Schienen in das Styroplast
wesentlich lauter waren, als bei Verlegung der Schienen direkt auf die
Absorptionsmatte.
Aus diesem Grunde werden in den Schattenbahnhöfen die Schienen /
Weichen direkt auf die Absorptionsmatte gelegt und nach Abschluß
aller elektr. Verkabelungsarbeiten und Fahrproben punktuell
verklebt und damit gegen Verrutschen gesichert. (Aufgrund der
Materialien ist grundsätzlich bereits eine hohe Haftreibung
gegeben)
Für die Verlegung im sichtbaren Bereich wurden
weitere Tests durchgeführt. Es wurden Gleis-Material von Woodland
bzw. Kork jeweils solo oder in Kombination mit den obigen
Absorptionsschaum - Platten durchgeführt.
Auch hier zeigte sich das gleiche Bild, die Schalldämmung war
immer am besten, wenn das Gleis direkt auf die Absorptionsschaum-Platten verlegt wurde.
Somit wird das Gleis im sichtbaren Bereich
genauso verlegt wie in den Schattenbahnhöfen !!!
Daraus ergeben sich im sichtbaren Bereich folgende Erschwernisse ...
-
Die Platten müssen auf eine Gleis- /
Trassenbreite manuell zugeschnitten werden
-
Um Böschungen herstellen zu können, wird
schichtweise 1 mm starkes "Styrodur" (aus dem
Baumarkt > Fußboden Trittschallschutz) neben das
Gleis gelegt und dann die Böschung "angespachtelt".
-
Zur Aufnahme von Fahrleitungsmasten und
Form-Signalen
werden neben das Gleis "Holzstücke" geklebt, auf welche diese
Objekte dann montiert werden.
Die Fahrleitungsmasten werden mit ihrem Gewinde in eine Hülse
mit Innengewinde geschraubt und die Hülse dann ihrerseits in die
Bohrung des Holzstückchens gesteckt, ausgerichtet und leicht
verklebt. Damit wird der Mast sauber ausgerichtet.
Gleichzeitig erhielt ich durch
diese Konstruktionsart im sichtbaren Bereich aber auch die
folgenden Vorteile ...
-
Die Höhe der Absorptionsmatte
erlaubt es die Verkabelung der Gleise direkt auf der Platte in
kleinen Kabelkanälen ausführen zu können.
Dadurch wurde der Aufbau (bei meiner Konstruktionswahl)
erleichtert.
-
Die Servos für die Weichen im
sichtbaren Bereich können "von oben" ins Brett eingelassen und
mittels einer in 3D Druck erstellten Abdeckung samt Stellantrieb
getarnt werden.
Leichte Montage und Wartbarkeit.
-
Die Formsignale können mit
ihren Servos für den Antriebe mittels 3D Druck Halterung von
oben eingebaut werden.
Leichte Montage und Wartbarkeit.
-
Bei den Lichtsignalen mit den
vielen LED Anschlußdrähten habe ich mir Gedanken gemacht, wie
der Anschluß oberhalb der Platte erfolgen kann und die
Lichtsignale trotzdem durch Stecken leicht austauschbar bleiben.
Herauskam eine 3 D - Drucker Lösung (s. unter
Realisierung)
Ein weiterer Test beim Einschottern des Gleises
auf die Absorptionsschaum - Platten hat gezeigt, daß die Gleise
nicht nach den bekannten Schottermethoden eingeschottert werden
dürfen, da dann die Schalldämmung auch aufgehoben wird.
Zum Abbau der Gleisschwingung beim Befahren der
Schienen müssen diese "frei schwingen" können. Bei einer
flächendeckenden Verklebung mit dem Untergrund, selbst wenn dieser
elastisch ist wie im vorliegenden Fall, ist diese Freiheit nicht
mehr gegeben.
Daraus folgt, daß eine neue Einschottermethode eingeführt werden muß.
Mehr dazu im Kapitel >> Realisierung.