Jens Mohr

Ingenieur  +  Betriebswirt
 

... das (H0) Modellbahnprojekt
St. Margareten 

 



 

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Jens Mohr
83224 Grassau
(Chiemsee/Achental)

 

 

 


Modellbahn - "Gleise rosten"


Vorbemerkung

Im Jahr 2011 erreichte der Auf- und Ausbau des Gleisnetzes im Projekt "St. Margareten", vom "Untergrund" kommend den "Sichtbereich".
Damit stand die Farbgebung der Gleise akut auf der Tagesordnung, bis dahin wurde das Thema bei mir mehr im "Hinterkopf" behandelt.

Die einschlägigen Hefte / Veröffentlichungen mit ihren Bildern zu diesem Themenkreis, sowohl von der "großen Bahn" als auch von den Modellbahnen hatte ich laufend verfolgt und studiert.

Desweiteren auch die dargestellten Methoden und Verfahren; primär "Airbrush" vs. "Pinsel".

 

Im März des Jahres 2020, nach unserem Umzug nach Grassau (Chiemsee) und dem damit verbundenen Wiederaufbau der Modellbahnanlage bzw. der anschließenden Erweiterung, stand die zweite Etappe der "Gleisalterung" an.
Diese Arbeiten wurden auf der Basis der 2011 gewonnen Erfahrungen ausgeführt.

Anmerkung:
Beim "Rosten der Gleise" hat mich meine Frau mit Ideen, Rat und Tat kräftig unterstützt. Dies gilt insbesondere beim Mischen der Farben und bei der Ausführung aller "Pinselarbeiten".

 


Ergebnis der Studien und eigener Versuche

Sowohl der Rost an den Schienen als auch die Verschmutzung der Schwellen ist bei der "großen Bahn" sehr variantenreich und in allen Farbstufungen zu beobachten.
Hinzu kommt: Rost wird aufgrund der metallurgisch aufbrechenden Metalloberfläche der Schiene vom Auge nicht als glatte, sondern als eine "fein-rauhe" Fläche wahrgenommen.

Auf den Modellbahnanlagen, auch denen der Profibauer, ist die Farbgebung jedoch sehr gleichmäßig und gleichförmig; eine "gute Lackierarbeit".

Eigene Versuche mit der "airbrush" wiesen auch das gleichförmige Farbbild auf.

Mit dem Pinsel wurde dann nachgearbeitet.

Durch die Pinselführung, den Pinseldruck und die leicht unterschiedliche Farbdicke (von Beginn des Pinselstrichs zum Ende hin) wird eine optisch wahrnehmbare Unregelmäßigkeit aufgetragen, so daß das Ergebnis der "Natur" näher kommt als nur der "airbrush" Auftrag.
Auch "Pinseltupfen" kann zur Verfeinerung eingesetzt werden. Diese Methode ist auf Weichen / DKWs etc. bevorzugt einzusetzen, damit die Weichenzungen noch freigängig bleiben.

Ferner lassen sich auch die Schwellen akzentuierter behandeln.

Nach einigen Studien habe ich mich für die "Modell-Air Acrylfarben von Vallejo"  entschieden. Diese müssen nicht mehr verdünnt werden, lassen sich gut spritzen, auch bei höheren Umgebungstemperaturen der Luft; d.h. die Trockenzeit ist optimal für solche Arbeiten "eingestellt".
Auch mit dem Pinsel ist die Farbe gut zu verarbeiten, wobei der Pinsel nicht "vollgetränkt" werden darf, sondern jeweils nur wenig Farbe mitführen sollte.

Wer experimentierfreudig ist, der kann der Farbmischung "Rost" noch ein wenig passende Pigmente beifügen.

Nach 24 Std ist die Farbe komplett durchgetrocknet; "Handtrocken" bereits nach ca. 1 Std.

Ich habe bei den Arbeiten die "Rich-Spritzpistole AB 300" mit der 0,3 mm Düse und 7 ml Farbbehälter eingesetzt.  

Etwas "Bauchweh" hatte ich vor dem "Sprühnebel". Hier laß und sah ich die unterschiedlichsten Informationen >> mit / ohne "Spritzkabine ??

Meine ersten Versuche habe ich im Freien unternommen und zwar ohne Spritzkabine, etc.

Die "Spritzobjekte" waren immer längere Gleisabschnitte, nie einzelne ("kurze") Gleise.
Dadurch konnte zügig über einen größeren Bereich gearbeitet werden, inkl. der Schienenverbinder.

Durch das vorherige Zusammenstecken der Gleise ergibt sich auch eine bessere elektr. Leitfähigkeit, als wenn später diese Verbindungsstellen wieder gereinigt werden müßten. Dabei geht auch immer wieder Farbe ab.

Die Gleisabschnitte lagen auf Böcken mit aufgelegten Holzplatten, welche mit Malerpapier abgedeckt waren.

Der Spritznebel ist bei dieser Art Arbeiten, es wird mehr von oben nach unten und nah am Objekt gespritzt, sehr gering, das sieht man an den Gleisen und dem Malerpapier zwischen den Objekten.

Für Arbeiten an Modellen im Wohnraum kann hingegen eine "Spritzkabine" Ärger ersparen, da bei Modellen die Spritzrichtung nicht nach unten sondern parallel zur Auflagefläche erfolgt, also in den Raum hinein.
Mit entscheidend für den Einsatz von Spritzkabinen ist das zu behandelnde Objekt, die Haupt-Spritzrichtung und der Abstand Objekt <> Spritzpistole.

Der Schienenkopf wurde sofort nach der jeweiligen Farbbehandlung gesäubert und zwar indem um ein kleines, planes Holzstück ein Küchenpapier gewickelt und mit dem Holzstück die Farbe durch Ziehen über beide Gleisschienen-Köpfe "abgezogen" wurde.

Durch diese Methode wird der Farbauftrag an den anderen Stellen nicht verwischt bzw. beschädigt und alles ist sofort ohne Mühe sauber.

Vorarbeiten:

Damit ich auch sicher gehen konnte, daß auf dem glatten Kunststoff als auch auf dem glatten, glänzenden Metall die Farbe dauerhaft gut haftet, hatte ich mich entschlossen alles zuerst mit einem "primer" (Grundierung) mittels der "airbrush" - Pistole zu grundieren.
Die Wartezeit bis zur Durchhärtung beträgt hier auch ca. 24 Std.

 

Erfahrungen mit der Airbrush - Spritzpistole

Wie bei vielen anderen Kollegen (siehe Internetbeiträge) kämpfte ich anfangs mit immer wieder schnell verstopfenden Düsen.

Erst mit der Zeit wurde mir klar, daß ein häufiges Unterbrechen der Arbeiten, wenn auch nur für kurze Momente, dazu führte, daß die Farbreste in der Düse antrockneten.
Diese Erkenntnis führte zu folgendem "Spritzverhalten" ....

  • zuerst die Luft mit voller Stärke ca. 20 - 30 sec. lang ohne Farbzugabe austreten lassen, damit der Düsenkanal frei geblasen wird
  • dann zügig die Farbzugabe öffnen und wenn immer mit max. Luftdruck spritzen. Damit setzen sich am Düsenausgang weniger Farbpartikel ab.
  • bei "Unterbrechung" des Farbauftrages die Luft weiterhin mit max. Druck austreten lassen, die Farbzugabe abschalten. Wenn immer möglich in der "Spritzpause" den Luftstrom nicht unterbrechen. Ist dies nicht möglich, dann die Luftzufuhr erst nach ca. 30 - 40 sec. -- eher länger -- abschalten. Der Kanal in der Spritzpistole muß ganz frei geblasen werden.
  • bei einem Wechsel des Farbauftrages auf z.B. eine andere Schiene, spritze ich mit Farbe weiter, wobei ich die Spritzpistole dann auf ein Papier - Küchentuch halte. Das vermindert wiederum ein Antrocknen von Farbpatikeln am Düsenkopf.
  • ferner ist darauf zu achten, daß sich das kleine Loch im Deckel des Farbbehälters nicht durch getrocknete Farbe verschließt. Kann hier keine Luft mehr einströmen, dann entsteht im Farbbehälter ein Unterdruck, der zu einer Strömungsstörung im Kanal führt.

Bei mir hat dieses Arbeitsverhalten dazu geführt, daß ich wesentlich länger ohne Reinigungspausen spritzen konnte.

 

Umsetzung / Realisierung mittels Vallejo Produkten (Modell Air, Grundierung)

Mit der "airbrush" - Pistole werden die Schwellen und Schienen der Gleise mit einer Grundierung (rotbraun, RAL 8012) von Vallejo behandelt.

Danach erhalten die Schwellen einen ersten Farbauftrag mit folgendem Farbmix:

Black-Brown   Nr  71042       2 Tropfen aus der Flasche
Grau              Nr  71047       1 Tropfen aus der Flasche
Rust               Nr  71080       1 Tropfen aus der Flasche

als "Grundfarbe", welche dann im dritten Schritt (s.unten) variiert wurden mit

Earth              Nr  71029       x Tropfen aus der Flasche
Black-Brown   Nr  71042       y Tropfen aus der Flasche

(x; y nach eigenem Farbbild und abzubildender Situation)


Als nächster Schritt werden die Schienen mit einem Farbauftrag versehen; Farbmix:

Rust               Nr  71080       1 Tropfen aus der Flasche
Wood             Nr  71077       3 Tropfen aus der Flasche
Dark-Earth      Nr  71029       1 Tropfen aus der Flasche

als "Grundfarbe". Diese kann dann in einem weiteren Schritt variiert werden zur  Darstellung von jeweils spezifischen Situationen (an Weichen, Bereich vor dem Signal, Betriebswerk (BW), etc).

Anmerkung:
Es ist selbstverständlich, daß diese Angaben jeweils um den gleichen Faktor vervielfacht werden müssen, um genügend Farbe z.B. für eine Füllung des Airbrush-Farbbehälters zu erhalten.

Durch diese Schritte erhalten die Objekte einen feinen, homogenen Farbauftrag, auch an den für den Pinsel schwer zugänglichen Stellen, so daß ein geschlossenes Farbbild entsteht.

Der vierte Schritt ist dann die "Pinselnacharbeit" der Schwellen und der Schienen.

Hier wird der jeweilige obige Farbmix als Ausgangsbasis hergenommen und dann je nach Ausgestaltung (Licht, Schatten, alt - neu, viel befahren - wenig genutzt, Lokdepot - Bekohlung, Schmierstellen an den Weichen, etc.) mit helleren oder dunkleren Tönen gemischt.

Diese dreistufige Methode ist zwar etwas aufwendiger, bietet aber viel Gestaltungsfreiraum, wobei in diesem dritten Schritt auch Bereiche nur in der "Grundfarbe" bleiben können.

 

Beispiele zu den Arbeitsschritten

"rohes Gleis"

Grundierung

Originalgleis "große Bahn" (als Vorgabe)

 

Airbrush Farbauftrag

 

Pinsel - Verfeinerung

 

.....  Drehscheibe .....

Die Anschluß - Gleisstutzen der Drehsscheibe, das Bühnengleis und der Laufkranz für die Bühne wurden analog behandelt.

 


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