Verwendet wird im Projekt St.
Margareten Märklin K-Gleis Material
(Beschaffung 2008 und
vermutlich Fertigungsstand 2008) zusammen mit Märklin
Fahrzeugen, gefertigt vor 20 - 50 Jahren.
Aufgrund guter Wartung und 30 jähriger "Betriebspause"
befinden sich die Fahrzeuge in sehr gutem Zustand.
Bei den ersten Probe- / Test- Fahrten stellten sich zwei
Problemfälle im Zusammenwirken der Fahrzeuge mit DKWs / Weichen
heraus.
Problemfall 1
(Kurzschlüsse) -- DKW -- (normaler Kurvenradius):
Bei einigen Fahrzeugen (Loks, Triebwagen, Anhänger mit
Drehgestell) kam es bei Fahrten im Kreuzungs - Abzweig zu
Kurzschlüssen.
Dies führte zum schnellen, kurzzeitigem Abschalten der Booster
(elektronische Sicherung); was wiederum zum Aussetzen des
Decoders / Motors führte.
Je nach Geschwindigkeit des Fahrzeugs kam es so zu einem oder
mehreren aufeinanderfolgenden Kurzschlüssen bzw. Aussetzern.
Solche Kurzschlüsse stören natürlich die Datenübertragung auf
der Schiene (Lok-Decoder <> Zentrale).
Auch die Identifikation der Lok-Dekoder-Adresse ist dann
gestört.
Ursache
Die Radkränze berührten die Mittelleiter - Stifte.
Je nach Achsspiel und gefahrener Geschwindigkeit kam es immer
wieder vor, daß die die Radkränze mit den Stiften Kontakt
bekamen.
Abhilfe
Sehr vorsichtig wurden die Mittelleiterstifte um wenige
zehntel mm verbogen.
Problemfall 2
(Stoßstellen / Entgleisungen) -- DKW -- (normaler Kurvenradius):
Bei einem Fahrzeug (Lok) kam es bei Fahrten im Abzweig zu
sporadischen Entgleisungen durch die Vorlauf -Räder.
Ursache
Die Zungen der DKW / Weichen sind "pendelnd"
eingelagert. Dies führte beim Mittelsteg / bei der Weichenzunge
(je nach Fahrtrichtung) zu einem hörbarem Stoß von Rad /
Radkranz auf den festen Teil des Weichen / DKW - Herzes bzw. auf
das Ende der Weichenzunge (am Lagerpunkt).
Dieser Stoß -Ansatz ist spürbar, wenn man mit dem Finger daran
vorbei fährt.
Abhilfe
Sehr vorsichtig wurde die Weichenzunge / Herzstück
abgeschliffen, so daß ein sanfter, glatter Übergang entstand.
Problemfall 3
(Kurzschlüsse) -- Weichen -- (normaler Kurvenradius):
Bei einem Fahrzeug (Lok) kam es bei Fahrten im Abzweig zu
sporadischen Kurschlüssen.
Ursache
Der Schleifer (Mittelleiter - Kontakt) beschreibt
aufgrund seiner Länge eine Tangente in Bezug auf den Radius des
Gleises (Mittelpunkt / Mittelleiter).
Hierbei muß er eine Weichenzunge passieren, die im Abzweig
zwischen Radkranz und Mittelleiter liegt.
Ist der Abstand Zungenspitze und Mittelleiter zu gering, dann
berührt der Schleifer auch die Weichenzunge, die den elektr.
Gegenpol vom Mittelleiter repräsentiert; es kommt zum Kurzschluß.
Abhilfe
Sehr vorsichtig wurde die Weichenzunge leicht (zehntel
Millimeter) gebogen, so daß ein passieren ohne Berührung, für
die meisten Fahrten möglich wurde.
Da der Schleifer unterhalb der Lok nicht symmetrisch (vorne,
hinten) angeordnet ist, wurde auch der an dem kritischen Ende
leicht angeschrägt.
Anmerkung
Für diese Lok gibt es seitens der Fa. Märklin keinen original
Ersatzschleifer mehr auf dem Markt. Der beste Ersatz ist leider
etwas zu lang. Daher die obigen Probleme.
Problemfall 4
ruckelnde Fahrt > durchdrehende Räder > Fahraussetzer
insbesondere aufgetreten bei
schlanken K - Weichen sowie bei leichten Steigungen; aber auch
"in der Ebene"
aufgetreten beim Testbetrieb mit dem
Märklin - Loktyp
Märklin E 63 / BR 163
Ausgangslage
Die Gleise sind lose auf einer
Schallschutz - Dämmatte verlegt (siehe links :
Anlagenaufbau) . Bedingt
durch diese Art der Verlegung ist das Gleis flexibel, wie bei
der großen Bahn, und der Schall der Räder wird "geschluckt".
Bei schweren Loks bleibt auch bei diesen Gleisbewegungen
der Kontakt zum Gleis immer erhalten.
Die kleine, obige Testlok, bereitete aber Ärger. Es
entstanden immer wieder Unterbrechungen in der Stromversorgung
(Kontaktunterbrechungen aber wo und wie ?).
Ferner drehten die Räder auf den schlanken K-Gleis
Weichen und DKW's durch, während die normalen Weichen und DKW's
problemfrei zu befahren waren.
Auch hatte ich den Eindruck, daß die Lok auf den schlanken
Weichen / DKW's hängen blieb; gegen etwas stieß -- nur gegen was
?
Ursache
Ich habe lange gesucht und wohl nur durch Zufall die
Ursachen gefunden.
Ursache 1:
Der Mittelleiter war bei der alten Lok nicht mehr elastisch
genug und hat die gesamte Lok, je nach Situation, mal am
"linken" und dann am "rechten" Ende (Rad) ganz leicht angehoben.
Damit ging mal die elektrische Verbindung verloren und / oder
die Haftung zum Gleis.
Durch die mangelnde Elastizität blieb der Schleifer an den
höheren Punktkontakten der Schiene im Weichen- / DKW- Bereich
hängen.
Anmerkung:
Der Schleifer machte optisch einen guten Eindruck und verhielt
sich bei Bewegungsproben (Druck) mit dem Finger nicht anders als
bei anderen Loks, die einwandfrei fuhren.
Folge > durchdrehende Räder und / oder Stromunterbrechungen.
Ursache 2:
Bei der Suche nach der Ursache für die
Stromunterbrechungen hatte ich bemerkt, das das Rad wohl flächig
auf der Schiene stand, es aber trotzdem zu keinem elektrischen
Kontakt kam.
Der Kontakt wurde erst hergestellt, wenn ich die Lok auf dem
Gleis stehend leicht diagonal bewegte, so daß die Spurkränze
Kontakt mit der Schiene erhielten -- zurück bewegt und der
Kontakt war wieder unterbrochen.
Aber erst nachdem ich das erste Problem
durch die Abhilfe 1 beseitigt hatte kam mir die folgende
Überlegung in den Sinn.
Durch die über Jahrzehnte Nichtbenutzung
der Lok hat sich auf den stromübertragenden Radflächen eine,
optisch nicht wahrnehmbare Oxzydschicht gebildet, die bei zu
geringem Druck einen Stromfluß verhinderte.
Anmerkung:
Optisch waren
die Räder (Laufflächen) in einem einwandfreien Zustand,
keinerlei Verschmutzung erkennbar.
Abhilfe zu Ursache 1 + 2
Nach dem Erkennen der Ursache 1 habe ich
den Schleifer gegen einen neuen Ersatzschleifer getauscht.
Sofort hörte das Durchdrehen der Räder auf und die Lok fuhr
einwandfrei über die ehemaligen Problemstellen. Am Gleis
(Unterlage) wurde nichts geändert.
Nachdem nun auch auf den anderen
Gleisstücken die Lok bereits besser fuhr (weniger Aussetzer) kam
mir aus meinem Berufsleben die Problematik mit lange nicht
benutzten Relaiskontakten in den Sinn. Dadurch habe ich indirekt
die Ursache 2 erkannt.
In diesem Fall hilft am besten ein häufiges Fahren auf ebener
Strecke, so daß diese Schicht unterbrochen und "abgebaut" wird.
Bereits nach einigen Läufen (Minuten) wurde das Fahrverhalten
immer besser und näherte sich dem anderer Fahrzeuge an.
Anmerkung:
Dies ist z.B.
ein Grund, warum Abstellgleise mit Fahrzeugen elektrisch nicht
von der Stromversorgung getrennt werden sollten. Es reicht ein
geringer Stromfluß um solche Kontaktstellen "sauber" zu halten.
Ein Vorteil der "digitalen Bahnen" gegenüber "analogen Bahnen".
Bei Fahrzeugen mit höherem Gewicht scheint wohl das Gewicht auch
mit dafür zu sorgen, daß eine solche Schicht schneller abgebaut
wird.
Jedenfalls leite ich das daraus ab, daß ich bei meinen schweren
Fahrzeugen, die ebenso lange nicht benutzt wurden, ein solches
Verhalten nicht so bemerkt habe.
Vielleicht habe ich auch manches der Gleisoberfläche
"zugeordnet" und dann das Gleis gereinigt.
Im vorliegenden Fall kann ich davon ausgehen, daß das Gleis
sauber war, denn mit anderen Fahrzeugen kam es zu keinen
Unregelmäßigkeiten.
Hinweis:
Im Rahmen der Lösungsfindung
zu diesem Problemfall bekam ich über einen MoBa Kollegen Kontakt
zu Jens Emmermann, 31167 Bockenem der das Ausbesserungswerk (AW)
- Nette betreibt. Jens Emmermann machte mich noch auf den
Umstand aufmerksam, daß bei den Märklin Fahrzeugen der Rad -
Schiene - Kontakt elektrisch über die Achsen und den
"Motor-Metallblock" weiter geleitet wird. Dies hat zur Folge,
daß bei elektrischen Problemen auch verschmutzte Achslager bzw.
die "Metallblock - Legierung"
mit einbezogen sein
könnten.
Ich muß zugeben, an diesen Umstand hatte ich bisher noch nicht
gedacht. Danke
Problemfall 5
Doppeltraktion:
Bei einem Modellbahnkollegen trat die
Situation auf, daß bei der Anfahrt einer Doppeltraktion
(Loks gekuppelt) die erste Lok mit
"durchdrehenden / schleudernden" Rädern startete.
Nach einer kurzen Zeit liefen dann beide Loks sauber im
"Gleichklang".
Beim Abbremsen trat auch kein Problem auf.
Wie heutzutage üblich, war jede Lok für
sich einwandfrei eingemessen.
(Es wurde für verschiedene Fahrstufen die
Zeitdauer zum Durchfahren einer fixierten Weglänge (Strecke)
gemessen. Dies entspricht jeweils einer gleichförmigen
Geschwindigkeit.
Für zwischen den Meß-Fahrstufen liegende Fahrstufen wird die
Zeit bzw. Geschwindigkeit extrapoliert)
Ursache
Was beim Einmessen nicht berücksichtigt
wird, ist die Beschleunigung und das Abbremsen einer Lok / eines
Fahrzeugs.
Aufgrund der physikalischen Bedingungen
einer Lok als auch der elektrischen Decoder -
Einstellungen (CVs) verhalten sich die Loks / Fahrzeuge auch
unterschiedlich.
Im vorliegenden Fall ist die erste Lok
schneller angefahren als die zweite, was aber durch die Last der
zweiten Lok unterbunden wurde. Deshalb drehten die Räder durch.
Mit anderen Worten, die erste Lok erreicht
eine vorgegebene Fahrstufen - Geschwindigkeit schneller als die
zweite.
Maßnahmen
Die Beschleunigungskurven als auch die Bremskurven der beiden
Loks müssen angepaßt werden.
Das kann man nur in Versuchen ermitteln.
Als "Drehschraube" stehen die CVs zur Verfügung.
Vermutlich muß dann bei der schnelleren Lok die
Beschleunigungskurve abgeflacht werden und bei der zweiten Lok
angehoben (steiler werden).
Qualitative Betrachtung von
zwei Beschleunigungskurven

-- die Grunddarstellung wurde
aus dem Internet entnommen --