Jens Mohr

Ingenieur  +  Betriebswirt
 

... das (H0) Modellbahnprojekt
St. Margareten 

 



 

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Jens Mohr
83224 Grassau
(Chiemsee/Achental)

 


Tipps zu Realisierung und Umrüstung
-- Fahren mit Selectrix* und TrainController*--
(... die auch für andere digitale Systeme genutzt werden können)


Erfahrungen beim Anlagenaufbau und Testbetrieb

In diesem Register sollen die gesammelten Erfahrungen für andere Interessenten zur Verfügung gestellt werden.

Primär soll mittels der folgenden Bilder die grundsätzliche Umsetzung dargestellt werden, d.h. es wird nicht jedes Detail beschrieben; dies würde den hier - selbst - gesetzten Rahmen sprengen.

Hinweis:
Gerne beantworte ich Ihnen Ihre speziellen Anfragen zu diesem Themenkreis per eMail.

Allgemeine Betrachtungen zum Fahren

In TC * (Version Gold und bedingt in Silver) besteht die Möglichkeit Loks "einzumessen".
Darunter ist zu verstehen, daß mittels TC * ein für eine spezifische Lok ein Weg - Zeit- Diagramm erstellt wird.

Meßverfahren (Prinzip):
Es wird die Zeit ermittelt, die eine Lok mit einer eingestellten Fahrstufe benötigt, um eine bekannte Meßstrecke (Länge) zu durchfahren.
Bei der Durchfahrt hat die Lok eine gleichförmige Geschwindigkeit.
Diese Messungen werden z.B. 16 x mit verschiedenen Fahrstufen (= Geschwindigkeiten) wiederholt.

Da das Abbremsen keine gleichförmige Geschwindigkeit mehr darstellt, kann man (in der Gold Version) ein ergänzende Meßreihe durchführen, den sog. Bremsausgleich.

Im TC * Forum fragte ein Teilnehmer an, warum es bei einem langen Block (6 m) und dem Einsatz eines realen Melders bei verschiedenen Geschwindigkeiten (80 km/h und 40 km/h) zu unterschiedlichen Haltepunkten kommt.

Brems- und Haltemelder sind als fiktive Melder ausgeführt.

Meine theoretische Betrachtung war / ist folgende ...

Für die Meßreihe gibt der Nutzer die Höchstgeschwindigkeit der Lok vor; diesen Wert ordnet TC * der höchsten Fahrstufe zu. Alle z.B. 16 Meßpunkte werden zwischen den Fahrstufen max. und min. verteilt.
Die Meßreihe weist später für jeden der z.B. 16 Meßpunkte (= bestimmte Geschwindigkeit bzw. Fahrstufe) einen recht genauen Zeitwert t zu.

Für Fahrstufen, und damit Geschwindigkeiten, die zwischen zwei Meßpunkten liegen, muß eine Zeit ermittelt (interpoliert) werden.

Je höher die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit, um so größer die Abstände zwischen zwei Meßpunkten und um so "ungenauer" der ermittelte Wert für eine dazwischen liegende Geschwindigkeit.

Für die aktuelle Berechnung in der Betriebssituation bedeutet dies ....

mit der bekannten Geschwindigkeit (80 oder 40 km/h) wird die Zeit in der Meßreihe die Zeit ermittelt, die zum Durchfahren der Meßstrecke notwendig ist (wäre).
Die Meßstreckenlänge wird nun ins Verhältnis gesetzt  z.B. zur Länge des Weges: Beginn Meldeabschnitt <> fiktive Position des Bremsmelders und darüber wird die Zeit zum Durchfahren auf der Basis der Meßreihe errechnet.
Mit Erreichen des Bremsmelders wiederholt sich dieser Schritt unter Berücksichtigung der Länge der Bremsrampe und diesmal unter Berücksichtigung des Bremsausgleichs (sofern vorhanden); denn hier handelt es sich ja um eine kontinuierliche Reduktion der Fahrstufen (Geschwindigkeiten). Damit ergeben sich auch laufend neue Zeitwerte.

Hinweis:
Das exakte Verfahren, welches bei TC * zur Anwendung kommt ist mir natürlich nicht bekannt. Somit hat dies alles qualitativen Charakter.

Der Lok-Motor hat nun seinerzeit ein bestimmtes Regelverhalten, dieses ist im allgemeinen auch in Diagrammen nachzulesen. Je nach aktueller Regeleinstellung ergibt sich eine lineare oder expotentielle Kurvenform im Diagramm.
In aller Regel ist der Verlauf im oberen Teil des Diagramms, identisch einer höheren Geschwindigkeit, linearer als im unteren Bereich.
Jeder Diagrammpunkt kann einer Fahrstufe zugeordnet werden.

Ergebnis:
Betrachtet man für eine bestimmte Fahrstufe (Geschwindigkeit) beide Kurven (Decoder und Meßreihe), dann ist es gut vorstellbar, daß der interpolierte Diagrammwert von dem Decoder Wert abweicht.
Aus dieser Differenz läßt sich ableiten, daß es zu Unterschieden kommt und daß die Abweichungen eher bei niedrigen Geschwindigkeiten auftreten.

Hinzu kommen mechan. Unwägbarkeiten (Differenzen) zwischen Lokzustand beim Einmessen und im Betreib auf der Anlage.

Ferner kommt als Faktor die Auslastung der Zentrale hinzu; bei der Aufnahme der Meßreihe nicht gefordert, beim Anlagenbetrieb evtl. an der Leistungsgrenze.

Auch die PC - CPU Auslastung kann noch mit hineinspielen, wenn TC * im Anlagenbetrieb noch sehr viele andere Aufgaben zu lösen hat.

Mögliche Gegenmaßnahmen ...

Werden Einmessungen vorgenommen, so sollte als Höchstgeschwindigkeit nicht die Geschwindigkeit von der "großen Bahn" übernommen werden; sondern die Höchstgeschwindigkeit, die diese Lok auf der Anlage fahren darf (Ausgedrückt in der km/h Angabe von der großen Bahn).

Mit diesem Verfahren bleiben die Geschwindigkeitsverhältnisse der Loks untereinander gewahrt.

Damit wird erreicht, daß die Meßpunkte enger beieinander liegen und interpolierte Werte dichter an den gemessenen. -- Es sollte damit im Ergebnis genauer werden.

Desweiteren sollten bei Einsatz fiktiver Brems- und Halte- Melder die Blocklängen (Fahrstrecken) kürzer ausfallen, damit sich Abweichungen nicht zu sehr kumulieren. -- Evtl. die Fahrstrecke in mehrere Blöcke unterteilen.

Bestätigung meines Planungsansatzes ...

Ich plädiere dafür nur reale Melder einzusetzen. Denn damit entlastet man TC * / PC-CPU. Agiert werden muß nur, wenn eine HW-Meldung eingeht. Alle obigen Weg / Zeit - Berechnungen entfallen.

Es kommt damit auch zu einer höheren Sicherheit im gesamten Ablauf durch genauere Positionsbestimmungen.

In Bezug auf den Haltepunkt ist zu sagen, dieser wird immer genau eingehalten; selbst wenn die Lok aus irgendeinem Grund diesen mal schneller erreicht als eigentlich vorgesehen.
Damit kann der Haltebereich in der Länge kürzer ausfallen und es wird damit die "Nutzgleislänge" des Abschnitts (Blocks) erhöht.


Fahrstufen -- wie viele ??

In den digitalen Systemen hat sich mit der Zeit "ein Wettstreit" entfacht, wer hat die meisten Fahrstufen -- was mich an die Pixel - Situation bei den digitalen Kameras erinnert.

Die Argumentation: mit mehr Fahrstufen (jede Fahrstufe entspricht einer bestimmten Motorumdrehung und damit Geschwindigkeit) läßt sich eine Lok / Zug feiner und gefühlvoller fahren. -- Was hier nicht bestritten werden soll-

ABER ...

im Zusammenhang mit einem PC Programm zur Modellbahnsteuerung kommen Faktoren hinzu, die beim "Handbetrieb" mit der Zentrale oder Handsteuerung nicht zur Auswirkung kommen.

Prinzip der Regelung:

Zur Einstellung jeder Fahrstufe muß die Zentrale an die Lok über das Gleis eine codierte Information senden und der Lokdecoder muß diese aufnehmen und in einen Regelwert umsetzen und den Motor entsprechend ansteuern.

Sind zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit (bei der gleichen Lok) im Falle a)  z.B. 31 Fahrstufen zu durchlaufen und im Falle b) 128 ; so ist es offensichtlich, daß im Falle b) wesentlich mehr Berechnungen in der Zentrale und mehr Datenkommunikation stattfindet als im Falle a).

Ein- und Aus- Wirkungen eines PC-Modellbahn-Steuerprogrammes (wie z.B. TC *)

Mit dem Einsatz eines solchen Programms steigen die zeitlich parallel durchführbaren Zugfahrten im Vergleich zum "Handbetrieb" sehr stark an.

Ein solcher Anstieg vervielfacht natürlich den zuvor beschriebenen Umstand, was dazu führen kann, und in der Praxis auch bei Teilnehmern aus dem Forum dazu geführt hat, daß die Zentrale als auch die Kommunikationsstrecke überlastet werden und es zu Störungen / "Ausfällen" kommt.

Empfehlung ...

Wenn es möglich ist, so fahren Sie mit weniger Fahrstufen. Im "Alltagsbetrieb", zumal bei vielen Zugbewegungen, fällt der Unterschied optisch gar nicht auf.
Sie ersparen sich aber eine Menge Frust, weil der Fahrbetrieb reibungslos abgewickelt werden kann.

 

Fahren

Sofern die Hinweise auf die korrekte Verkabelung beachtet wurden und somit an den Gleisen überall eine optimale Spannungsversorgung zur Verfügung steht, hängt das einwandfreie Arbeiten der Loks als auch die Rückmeldung einzig vom Zustand der Schienen und der Fahrzeuge ab.

Hinweis zum Meldesystem (Rückmeldung)

Ich verwende das digitale System "Selectrix" zum Fahren.
Die Besetztmelde - Decoder von Selectrix sind primär auf das Erkennen eines Stromflusses zwischen den beiden Schienen ausgelegt (> 2 Leiter).

Beim hier verwendeten 3 Leiter System wird zum einen der Stromfluß erkannt, der über den Lok - Decoder / Motor fließt und zum anderen ein Stromfluß von der "Meldeschiene" (über einen Widerstand) zum Besetztmelder.

Die beim 3 Leitersystem leitenden Fahrzeugachsen legen das Potential der "Fahrschiene" auf die "Meldeschiene".

 

An den Schienenverbindern darf nicht aufgrund mechanischer Probleme zuviel Spannung abfallen  (< 1 V) und die Schienenoberflächen müssen sauber sein.
Gleiches gilt auch für die Räder bzw. Schleifer des rollenden Materials.
Sind diese Komponenten verschmutzt, dann kann es leicht zu Problemen beim Melden kommen, mit der Folge, daß Fahrzeuge nicht erkannt werden und der Bremsvorgang nicht / zu spät eingeleitet oder der Haltepunkt überfahren wird.

In diesem Zusammenhang sei auf die Räder einer Lok hingewiesen, die mit Haftreifen (Gummi) ausgerüstet sind. Diese Räder können keinen Meldevorgang auslösen.
Bei autom. Abläufen (Zugfahrten) ist deshalb darauf zu achten, daß vor solchen Rädern sich immer Räder befinden, die elektr. leitend sind.
Sind die Haftreifen - Räder direkt an einem Lokende (Drehgestell), dann muß dort ein Wagen vorgesetzt werden, will man keine Probleme mit einer "verspäteten Besetztmeldung" bekommen. Wird auf einen Wagen verzichtet, dann erfolgt eine Meldung erst wenn das nächste leitende Rad / Achse ,z.B. Drehgestell der Lok, den Meldepunkt erreicht hat (fast eine Loklänge später).

Hinweis:

Insbesondere bei Stumpfgleisen / Abstellgleisen / Bahnbetriebswerken, also da wo Loks OHNE Wagen anzutreffen sind, können solche Haftreifen zu meldetechnischen Problemen führen.
Bereits bei der Konzipierung der Anlage sollte man diese Punkte im Auge behalten.

 

Desweiteren führt eine solche Verschmutzung dazu, daß die Befehlsübertragungen / Protokolle / Meldungen von der Zentrale bzw. Boostern von dem / den Lok-Decoder(n) nicht sauber empfangen werden können. Dies hat zur Folge, daß der Lok-Dekoder erst nach mehreren Versuchen seine neuen Informationen erhält; nur fährt dann die Lok in dieser Zeitspanne mit den "alten" Einstellungen weiter.

Sollte die Lok auf einem verschmutzten Anschlußteil stehen, dann besteht die Möglichkeit, das sie gar nicht mehr ansprechbar ist.

In beiden Fällen sind Betriebsstörungen möglich.

 

Zusammenspiel von (älteren) Märklin Fahrzeugen und Märklin  K-Gleisen

Verwendet wird im Projekt St. Margareten Märklin K-Gleis Material (Beschaffung 2008 und vermutlich Fertigungsstand 2008) zusammen mit Märklin Fahrzeugen, gefertigt vor 20 - 50 Jahren.
Aufgrund guter Wartung und 30 jähriger "Betriebspause" befinden sich die Fahrzeuge in sehr gutem Zustand.

Bei den ersten Probe- / Test- Fahrten stellten sich zwei Problemfälle im Zusammenwirken der Fahrzeuge mit DKWs / Weichen heraus.

Problemfall 1
(Kurzschlüsse) -- DKW -- (normaler Kurvenradius):

Bei einigen Fahrzeugen (Loks, Triebwagen, Anhänger mit Drehgestell) kam es bei Fahrten im Kreuzungs - Abzweig zu Kurzschlüssen.
Dies führte zum schnellen, kurzzeitigem Abschalten der Booster (elektronische Sicherung); was wiederum zum Aussetzen des Decoders / Motors führte.
Je nach Geschwindigkeit des Fahrzeugs kam es so zu einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Kurzschlüssen bzw. Aussetzern.

Solche Kurzschlüsse stören natürlich die Datenübertragung auf der Schiene (Lok-Decoder <> Zentrale).
Auch die Identifikation der Lok-Dekoder-Adresse ist dann gestört.

Ursache

Die Radkränze berührten die Mittelleiter - Stifte.
Je nach Achsspiel und gefahrener Geschwindigkeit kam es immer wieder vor, daß die die Radkränze mit den Stiften Kontakt bekamen.

Abhilfe

Sehr vorsichtig wurden die Mittelleiterstifte um wenige zehntel mm verbogen.

 

Problemfall 2
(Stoßstellen / Entgleisungen) -- DKW -- (normaler Kurvenradius):

Bei einem Fahrzeug (Lok) kam es bei Fahrten im Abzweig zu sporadischen Entgleisungen durch die Vorlauf -Räder.

Ursache

Die Zungen der DKW / Weichen sind "pendelnd" eingelagert. Dies führte beim Mittelsteg / bei der Weichenzunge (je nach Fahrtrichtung) zu einem hörbarem Stoß von Rad / Radkranz auf den festen Teil des Weichen / DKW - Herzes bzw. auf das Ende der Weichenzunge (am Lagerpunkt).
Dieser Stoß -Ansatz ist spürbar, wenn man mit dem Finger daran vorbei fährt.

Abhilfe

Sehr vorsichtig wurde die Weichenzunge / Herzstück abgeschliffen, so daß ein sanfter, glatter Übergang entstand.

 

Problemfall 3
(Kurzschlüsse) -- Weichen -- (normaler Kurvenradius):

Bei einem Fahrzeug (Lok) kam es bei Fahrten im Abzweig zu sporadischen Kurschlüssen.

Ursache


Der Schleifer (Mittelleiter - Kontakt) beschreibt aufgrund seiner Länge eine Tangente in Bezug auf den Radius des Gleises (Mittelpunkt / Mittelleiter).
Hierbei muß er eine Weichenzunge passieren, die im Abzweig zwischen Radkranz und Mittelleiter liegt.
Ist der Abstand Zungenspitze und Mittelleiter zu gering, dann berührt der Schleifer auch die Weichenzunge, die den elektr. Gegenpol vom Mittelleiter repräsentiert; es kommt zum Kurzschluß.

Abhilfe

Sehr vorsichtig wurde die Weichenzunge leicht (zehntel Millimeter) gebogen, so daß ein passieren ohne Berührung, für die meisten Fahrten möglich wurde.

Da der Schleifer unterhalb der Lok nicht symmetrisch (vorne, hinten) angeordnet ist, wurde auch der an dem kritischen Ende leicht angeschrägt.

Anmerkung
Für diese Lok gibt es seitens der Fa. Märklin keinen original Ersatzschleifer mehr auf dem Markt. Der beste Ersatz ist leider etwas zu lang. Daher die obigen Probleme.

 

 

Problemfall 4
ruckelnde Fahrt > durchdrehende Räder > Fahraussetzer

insbesondere aufgetreten bei schlanken K - Weichen sowie bei leichten Steigungen; aber auch "in der Ebene"

aufgetreten beim Testbetrieb mit dem Märklin - Loktyp  Märklin E 63 / BR 163

Ausgangslage

Die Gleise sind lose auf einer Schallschutz - Dämmatte verlegt (siehe links : Anlagenaufbau) . Bedingt durch diese Art der Verlegung ist das Gleis flexibel, wie bei der großen Bahn, und der Schall der Räder wird "geschluckt".

Bei schweren Loks bleibt auch bei diesen Gleisbewegungen der Kontakt zum Gleis immer erhalten.

Die kleine, obige Testlok, bereitete aber Ärger. Es entstanden immer wieder Unterbrechungen in der Stromversorgung (Kontaktunterbrechungen aber wo und wie ?).
Ferner drehten die Räder auf den schlanken K-Gleis Weichen und DKW's durch, während die normalen Weichen und DKW's problemfrei zu befahren waren.
Auch hatte ich den Eindruck, daß die Lok auf den schlanken Weichen / DKW's hängen blieb; gegen etwas stieß -- nur gegen was ?

 

Ursache

Ich habe lange gesucht und wohl nur durch Zufall die Ursachen gefunden.


Ursache 1:

Der Mittelleiter war bei der alten Lok nicht mehr elastisch genug und hat die gesamte Lok, je nach Situation, mal am "linken" und dann am "rechten" Ende (Rad) ganz leicht angehoben.
Damit ging mal die elektrische Verbindung verloren und / oder die Haftung zum Gleis.
Durch die mangelnde Elastizität blieb der Schleifer an den höheren Punktkontakten der Schiene im Weichen- / DKW- Bereich hängen.

Anmerkung:

Der Schleifer machte optisch einen guten Eindruck und verhielt sich bei Bewegungsproben (Druck) mit dem Finger nicht anders als bei anderen Loks, die einwandfrei fuhren.

Folge > durchdrehende Räder und / oder Stromunterbrechungen.


Ursache 2:

Bei der Suche nach der Ursache für die Stromunterbrechungen hatte ich bemerkt, das das Rad wohl flächig auf der Schiene stand, es aber trotzdem zu keinem elektrischen Kontakt kam.
Der Kontakt wurde erst hergestellt, wenn ich die Lok auf dem Gleis stehend leicht diagonal bewegte, so daß die Spurkränze Kontakt mit der Schiene erhielten -- zurück bewegt und der Kontakt war wieder unterbrochen.

Aber erst nachdem ich das erste Problem durch die Abhilfe 1 beseitigt hatte kam mir die folgende Überlegung in den Sinn.

Durch die über Jahrzehnte Nichtbenutzung der Lok hat sich auf den stromübertragenden Radflächen eine, optisch nicht wahrnehmbare Oxzydschicht gebildet, die bei zu geringem Druck einen Stromfluß verhinderte.

Anmerkung:
Optisch waren die Räder (Laufflächen) in einem einwandfreien Zustand, keinerlei Verschmutzung erkennbar.

 

Abhilfe zu Ursache 1 + 2

Nach dem Erkennen der Ursache 1 habe ich den Schleifer gegen einen neuen Ersatzschleifer getauscht.
Sofort hörte das Durchdrehen der Räder auf und die Lok fuhr einwandfrei über die ehemaligen Problemstellen. Am Gleis (Unterlage) wurde nichts geändert.

Nachdem nun auch auf den anderen Gleisstücken die Lok bereits besser fuhr (weniger Aussetzer) kam mir aus meinem Berufsleben die Problematik mit lange nicht benutzten Relaiskontakten in den Sinn. Dadurch habe ich indirekt die Ursache 2 erkannt.
In diesem Fall hilft am besten ein häufiges Fahren auf ebener Strecke, so daß diese Schicht unterbrochen und "abgebaut" wird.
Bereits nach einigen Läufen (Minuten) wurde das Fahrverhalten immer besser und näherte sich dem anderer Fahrzeuge an.

Anmerkung:

Dies ist z.B. ein Grund, warum Abstellgleise mit Fahrzeugen elektrisch nicht von der Stromversorgung getrennt werden sollten. Es reicht ein geringer Stromfluß um solche Kontaktstellen "sauber" zu halten.
Ein Vorteil der "digitalen Bahnen" gegenüber "analogen Bahnen".

Bei Fahrzeugen mit höherem Gewicht scheint wohl das Gewicht auch mit dafür zu sorgen, daß eine solche Schicht schneller abgebaut wird.
Jedenfalls leite ich das daraus ab, daß ich bei meinen schweren Fahrzeugen, die ebenso lange nicht benutzt wurden, ein solches Verhalten nicht so bemerkt  habe.
Vielleicht habe ich auch manches der Gleisoberfläche "zugeordnet" und dann das Gleis gereinigt.
Im vorliegenden Fall kann ich davon ausgehen, daß das Gleis sauber war, denn mit anderen Fahrzeugen kam es zu keinen Unregelmäßigkeiten.

Hinweis:

Im Rahmen der Lösungsfindung zu diesem Problemfall bekam ich über einen MoBa Kollegen Kontakt zu Jens Emmermann, 31167 Bockenem der das Ausbesserungswerk (AW) - Nette betreibt. Jens Emmermann machte mich noch auf den Umstand aufmerksam, daß bei den Märklin Fahrzeugen der Rad - Schiene - Kontakt elektrisch über die Achsen und den "Motor-Metallblock" weiter geleitet wird. Dies hat zur Folge, daß bei elektrischen Problemen auch verschmutzte Achslager bzw. die "Metallblock - Legierung"  mit einbezogen sein könnten.
Ich muß zugeben, an diesen Umstand hatte ich bisher noch nicht gedacht. Danke
 

 

Problemfall 5
Doppeltraktion:

Bei einem Modellbahnkollegen trat die Situation auf, daß bei der Anfahrt einer Doppeltraktion (Loks gekuppelt) die erste Lok mit "durchdrehenden / schleudernden" Rädern startete.

Nach einer kurzen Zeit liefen dann beide Loks sauber im "Gleichklang".

Beim Abbremsen trat auch kein Problem auf.

Wie heutzutage üblich, war jede Lok für sich einwandfrei eingemessen.
(Es wurde für verschiedene Fahrstufen die Zeitdauer zum Durchfahren einer fixierten Weglänge (Strecke) gemessen. Dies entspricht jeweils einer gleichförmigen Geschwindigkeit.
Für zwischen den Meß-Fahrstufen liegende Fahrstufen wird die Zeit bzw. Geschwindigkeit extrapoliert)

Ursache

Was beim Einmessen nicht berücksichtigt wird, ist die Beschleunigung und das Abbremsen einer Lok / eines Fahrzeugs.

Aufgrund der physikalischen Bedingungen einer Lok als auch der  elektrischen Decoder - Einstellungen (CVs) verhalten sich die Loks / Fahrzeuge auch unterschiedlich.

Im vorliegenden Fall ist die erste Lok schneller angefahren als die zweite, was aber durch die Last der zweiten Lok unterbunden wurde. Deshalb drehten die Räder durch.

Mit anderen Worten, die erste Lok erreicht eine vorgegebene Fahrstufen - Geschwindigkeit schneller als die zweite.

Maßnahmen

Die Beschleunigungskurven als auch die Bremskurven der beiden Loks müssen angepaßt werden.
Das kann man nur in Versuchen ermitteln.
Als "Drehschraube" stehen die CVs zur Verfügung.
Vermutlich muß dann bei der schnelleren Lok die Beschleunigungskurve abgeflacht werden und bei der zweiten Lok angehoben (steiler werden).

Qualitative Betrachtung von zwei Beschleunigungskurven

-- die Grunddarstellung wurde aus dem Internet entnommen --
 

 

3 achsige Loks mit Haftreifen und deren Kontaktprobleme

Vorbemerkung:

Ich habe Loks der Fa. Märklin aus allen Jahrgangsbereichen ab 1950 und verwende heute das K-Gleis von der Fa. Märklin.

Wie auch andere Kollegen verwende ich eine Schiene des Gleises als "Besetzt -- Melde -- Schiene"; die andere für das Gegenpotential zum Mittelleiter - Potential.

Als digitales System verwende ich, auch zum Fahren, das System Selectrix*

Problembeschreibung:

Bei dieser Lok, mit 3 Achsen,

kam es bei allen schlanken K-Gleis Weichen zu kurzen Spannungs- / Strom- Unterbrechungen und damit bei geringer Geschwindigkeit zum Stillstand, bei höheren nur zu Aussetzern, wenn die Lok alleine unterwegs war.
 

Das liegt z.T. am Aufbau der Lok -- und betrifft deshalb auch ähnliche Fahrzeuge -- .
Die Lok hat eine Achse unterhalb des Motors  (linke Bildseite) und deren Räder sind mit Haftreifen ausgestattet (elektrisch nicht leitend). Der Abstand zur "mittleren Achse" mit elektrisch leitenden Rädern ist relativ gering.
Die dritte Achse (linke Bildseite) hat ebenfalls elektrisch leitende Räder.


Ursache:

Nach langer Suche fand ich unter der Lupe die Ursache.

Es gibt Positionen an der hat nur eines der 2 elektrisch leitenden Räder einer Achse Kontakt zur Schiene.

Dies ist unter anderem der Fall, wenn ein mittleres Rad auf dem elektrisch isoliertem Herzstück der Weiche steht und eines der "vorderen", elektrisch leitenden Räder "in der Luft hängt; z.B. 1/10 .. 1/100 - Millimeter (nur unter der Lupe zu erkennen).
Fehlt der Kontakt zur "Fahrschiene", dann bleibt die Lok stehen, denn auf der "Meldeschiene" fehlt das Potential der "Fahrschiene".

Die Gleise lassen sich gar nicht so exakt verlegen, als das nicht immer wieder solche "Kippsituation" auftreten können.

Überlegung zur Abhilfe:

Da die Haftreifen an den Rädern unterhalb des Motors montiert sind, kann man diese mit dem mittleren Radsatz tauschen.
Man behält eine erhöhte Reibkraft und gleichzeitig einen besseren elektrischen Kontakt unter dem Motorgewicht.

Dieser Radsatz hing nach meinen Beobachtungen nie in der Luft.

"Gesagt - Getan":

Bei der Probefahrt kam eine große Ernüchterung, die Fahrt war unruhiger geworden. Mehr Aussetzer.

Was war geschehen ??

Der Umfang der Lauffläche der Räder mit Haftreifen ist um wenige 1/10 mm größer als der ohne Haftreifen.
Da die Räder mit Haftreifen jetzt "in der Mitte" platziert sind, kommt es zu einem "Wippen - Effekt". Wahlweise hängt ein Radsatz am Ende der Lok in der Luft und hat keinen Rad - Schienen - Kontakt.

Diese Ungleichheit im Umfang hat auch in der Ursprungskonfiguration u.a. mit dazu geführt, daß nicht immer alle Räder einen Kontakt zur Schiene hatten.

Rad - Tausch:

Jetzt blieb nur noch die Beschaffung von zwei passenden Rädern ohne Haftreifen und deren Tausch mit den Rädern mit Haftreifen.
Zum Glück haben wir heute das Internet, wo man Angebote findet, auch von Loks, die schon lange nicht mehr gefertigt werden > "Oldtimer Market".
Hier gibt es einen Link zu einer möglichen Ersatzteil-Quelle.

Endergebnis:

Ohne Haftreifen fährt die Lok, aufgrund der höheren Anzahl von "leitenden Achsen" einwandfrei über alle (zuvor) kritischen Stellen.
Man büßt allerdings Haftreibung ein und damit Zugkraft.

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Ich habe auch die Einführung des sog. "Dioden - Tricks" untersucht.

Der "Dioden - Trick" wird von dem Modellbahnkollegen Friedel Weber auf seinen Internetseiten ausführlich dargestellt und auch die Entstehungsgeschichte dazu beschrieben.
Einen Link findet der Leser hier.

Und hier findet der Leser eine Beschreibung für den Einsatz unter  Selectrix* .

Ergebnis:

Der "Dioden - Trick" entspricht der bei Selectrix seit Anbeginn bekannten Bremsstrecke mit einer Diode, die z.B. vor einem Signal Anwendung findet, wenn der Betrieb nicht mit einer Modellbahnsoftware erfolgt.

Zwei Varianten werden in den Selectrix Lok -  Decoder Anleitungen beschrieben ..

  1. Bremsstrecken mit einem Abschnitt
    Hier wird bei Erkennen eines Gleissignals mit nur einer "Halbwelle" vom Lok - Decoder die Geschwindigkeit entsprechend von vorgegebenen Parametern auf 0 reduziert und die Lok zum Stehen gebracht.
  2. Bremsstrecken mit zwei Abschnitten
    Hier wird bei Erkennen eines Gleissignals mit nur einer "Halbwelle" vom Lok - Decoder die Geschwindigkeit entsprechend von vorgegebenen Parametern auf ein Minimum reduziert und die Lok fährt solange weiter, bis sie auf einen stromlosen Abschnitt trifft.

Ferner gilt folgendes ..

Der Lok - Decoder läßt sich über die Zentrale nur ansprechen, wenn er das komplette Gleissignal empfängt, nur eine "Halbwelle" reicht nicht.

Trifft eine Lok bei langsamer Fahrt, z.B. bei einer Rangierfahrt über eine Weiche auf eine "Dioden - Trick -  Strecke" so kann dies dazu führen, daß die Lok stehen bleibt anstelle weiter zu fahren, wenn im "Lok - Decoder" der Bremsstrecken - Typ 1 (Standard) ausgewählt ist.
Es ist deshalb unbedingt der Bremsstrecken - Typ 2 einzustellen.

Desweiteren ist zu beachten, daß der Lok - Decoder von der Zentrale nur angesprochen werden kann, wenn dieser das komplette Gleissignal empfängt.

Unter diesen Randbedingungen ist der "Dioden - Trick" bei Selectrix nur eingeschränkt, z.B. im unmittelbaren Weichenbereich einsetzbar.


Der Leser muß anhand seiner Anlagenkonfiguration entscheiden, ob er den "Dioden - Trick" einsetzen will
ODER
im Falle der Verwendung eines K-Gleises (C - Gleises) im Weichenbereich auf die Weichen - Belegmeldung verzichtet und beide Außenschienen zur Stromführung verwendet.
Aus meiner Erfahrung die bessere Lösung.

Eine Besetztmeldung der Weiche könnte auch mit einer "Lichtschranke" (Phototransitor) realisiert werden. Was ich bei mir bei den DKW's getan habe.

 

Lokdekoder - Totalausfall

Von einem Tag auf den anderen ging bei einer Lok keinerlei Funktion mehr, weder Licht noch Fahren.

Da war ich ratlos !! , denn ich hatte an der Lok keinerlei Handlungen vorgenommen.

Also baute ich einen neuen Dekoder ein und wollte diesen konfigurieren ("programmieren"); was auch nicht möglich war -- keine Reaktionen !!

Eine fehlende Gleisspannung schied als Ursache aus.

Aus irgendeinem Grunde, wohl die reine Verzweifelung, habe ich mir die Kohle und die Bürste des Motors näher angeschaut, sie sahen schon etwas abgenutzt aus.

Da habe ich diese gleich mal ersetzt .... Und siehe da, der Dekoder funktionierte wie er sollte.

Mit einem solchen Zusammenhang hatte ich nicht gerechnet und auch noch nie etwas darüber gelesen.

Fazit:

Bei Dekoderproblemen zuerst die Bürste / Kohle (oder ähnliches) überprüfen. Es muß für den Betrieb eine elektrische Verbindung über den Motor bestehen.

Diese Erfahrung habe ich mit Selectrix Decodern gemacht, ich vermute aber, daß Lokdekoder anderer Digital - Systeme sich ähnlich verhalten.

 

 


HINWEISE     zu mit  *  markierten Worten

Alle Firmenbezeichnungen / Firmennamen; Produktbezeichnungen / Produktnamen stellen keine Werbung oder Empfehlung dar, sondern beschreiben nur die in diesem Projekt individuell und subjektiv ausgewählten Produkt - Hersteller bzw. Lieferanten als auch deren verwendeten Produkte zur Anschauung, Darstellung und Beschreibung des eigentlichen Projekt - Inhalts.

Analoges gilt auch für die eingetragenen Links (s. hierzu Distanzierung auf der Link-Seite).

Der Leser soll selbst auf dem Markt recherchieren und für seine Bedürfnisse selbst entscheiden welches Produkt er einsetzen will und wo er sich dieses beschaffen möchte.

In dieser Veröffentlichung verwendete Produktnamen / Produktbezeichnungen sind von / durch den einzelnen Hersteller(n) geschützt. Ihre Nutzung dient lediglich zur Kennzeichnung / Beschreibung des Produktes selbst.
Analoges gilt für die erwähnten
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