Jens Mohr

Ingenieur  +  Betriebswirt
 

... das (H0) Modellbahnprojekt
St. Margareten 

 



 

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Jens Mohr
83224 Grassau
(Chiemsee/Achental)

 

 


Tipps zu Realisierung und Umrüstung
-- Gleis- Melde- Abschnitte --
(... die auch für andere digitale Systeme genutzt werden können)


Vorbemerkung

Die digitalen Systeme benötigen zur Steuerung eine "Ortsbestimmung", um den Zustand "Zug SOLL dort" sein und "Zug IST hier" in Übereinstimmung bringen zu können

Eine Möglichkeit -- und diese soll hier diskutiert werden -- ist die IST Erfassung mittels der Belegung von Gleisabschnitten.

Hinweise:
Gerne beantworte ich Ihnen Ihre speziellen Anfragen zu diesem Themenkreis per eMail.
Mit anderen Methoden der Identifikation lassen sich auch andere Verfahren aufbauen.

 

Erfassungsprinzip

Stromfluß - Erkennung

Im Modellbahnerkreisen werden zwei "Prinzipien" mit den folgenden Begriffen beschrieben ....

  1. Stromleiter - Prinzip
  2. Masse - Prinzip

Der erste Begriffe stammt aus der Welt der "2 Leiter - Fahrer" und damit primär aus dem DCC Bereich.
Man versteht darunter, daß der Strom der zu einem Verbraucher, z.B. Lok- Dekoder / Motor fließt über einen Melde-Dekoder geführt wird, der den Stromfluß erkennt.

Stromfluß vorhanden == Gleis belegt == Melde-Block belegt;
für die Freimeldung gilt die inverse Betrachtung.

 

Der zweite Begriff wurde von der "3 Leiter - Fraktion" gebildet und ist damit den Produkten aus dem Hause Märklin zuzuordnen.
Im Gegensatz zum 2 Leiter wird bekanntlich ein Mittelleiter als eine Stromschiene verwendet und die beiden Außengleise als die andere, zweite Stromschiene ("Rückleiter").

Je nach Märklin - Gleistyp sind diese beiden Außengleise elektrisch miteinander verbunden oder auch nicht.
Sind sie elektrisch miteinander verbunden, wie beim alten M-Gleis, so bietet Märklin hierfür extra Schaltgleise an.

Vom Grundsatz her, verbindet das Rad / die Achse immer die beiden Außenschienen oder der Schleifer (Mittelleiter) betätigt einen Stellhebel, der einen Kontakt schaltet, dessen einer Pol mit dem Potential des Außenleiters verbunden ist.

Sind die beiden Außenschienen elektrisch von einander getrennt, so wird nur eine der Außenschienen als Gegenpol an die Stromversorgung (Zentrale / Booster) angeschlossen.

Die andere Außenschiene kann als "Meldeschiene" verwendet werden.

Märklin hat seinerzeit das Potential am Außengleis als "Masse" tituliert, so daß entweder der Schaltkontakt oder das Rad / die Achse (als Schalter wirkend) die "Masse", welche man dann zum Schalten eines Relais o.ä. verwenden kann bereit stellt.

In digitalen Systemen führt man diese "Masse" -- vom Schaltkontakt oder von der "Meldeschiene" -- zu einem Dekoder, der eingebaut (oder separat) hochohmige Widerstände hat und über diese wird die "Masse" an das Potential des Mittelleiters angeschlossen.

Funktion:
Wird der Schaltkontakt oder die Meldeschiene mit "Masse" beaufschlagt kommt auch hier ein Stromfluß zustande, der erkannt und ausgewertet wird.

 

Fazit:
Defacto besteht zwischen den beiden Prinzipien kein Unterschied.

 

"Magnetisches Prinzip"

Wurde im vorgenannten Prinzip die Erkennung aufgrund von einer Rad / Achse - Kontaktgabe bzw. Schleifer - Kontaktgabe ausgelöst, so beruht diese Erkennungsmethode auf der Ausnutzung (Auswertung) eines magnetischen Feldes, welches durch einen Permanentmagneten erzeugt wird.

Ist der Magnet an einem Fahrzeug angebracht, so kann damit z.B. ein Reed - Kontakt in entsprechender Entfernung geschlossen oder ein Hall - Sensor aktiviert werden.
Beide "Sensoren" schalten wiederum einen Stromkreis ein, dessen Stromfluß ausgewertet werden kann.

 

"Optisches Prinzip"

In diesem Fall übernimmt ein Photo - Transistor die Funktion eines "Sensors". Wird der Photo - Transistor von einer Lichtwelle im Frequenzband des  Photo - Transistors getroffen, so wird dieser leitend.

Damit kann dann ein Strom fließen, der ausgewertet werden kann.
Eine Abdeckung (Beschattung) sperrt den Transistor > kein Stromfluß.

Je nach Auslegung des Frequenzbandes kann als "Lichtquelle" eine Infrarot - Diode oder auch Tageslicht / Raumbeleuchtung zum Einsatz gelangen.

 

 

Definition von Meldeabschnitten

Es ist offensichtlich, daß man eine Anlage in Abschnitte unterteilen muß, damit man eine Zug / Ort - Beziehung herstellen kann.

Anderenfalls wäre eine Steuerung mittels eines SW-Programms nicht möglich, denn es wäre unmöglich dem System einen Startpunkt und einen Zielpunkt bekannt zu geben. Ohne eine solche Beziehung wiederum kann aber kein SW-Programm eine Zugfahrt ausführen.

Der Nutzer muß sich bereits in der Planung überlegen, an welchen Stellen ein Zug ermittelt werden soll und wie lang ein Zug max. sein wird.

Aus der Zuglänge ergibt sich die Abschnittslänge, wenn wir davon ausgehen, daß ein Zug, wenn er in dem Abschnitt zum Halten kommt nur diesen Abschnitt belegt und nicht noch einen weiteren.
Diese Betrachtung hat Einfluß auf die spätere Zugfolgedichte und somit auf den Betriebsablauf.

Jeder "Ermittlungs- oder Melde- Punkt (Abschnitt)" kann dann später von dem SW-Programm als Start- bzw. Ziel- Punkt (Abschnitt / Bereich) verwendet werden.
 

Meldedauer

Die Dauer des Stromflusses markiert für das SW-Programm die Belegungsdauer des Abschnitts.

Daraus folgt, der Nutzer muß sich bereits bei der Planung darüber klar werden, wie er sicher stellt, daß der Stromfluß eine zeitgleiche Beziehung zur Belegung aufweist.

Anders sieht es aus, wenn man solche Melder ausschließlich zur Ansteuerung von Aktionen / Operationen einsetzt. Dann reichen bereits zeitlich kurze Impulse aus, die auch keinen Bezug zur Verweildauer des Zuges im Abschnitt aufweisen müssen.

Betrachten wir die Belegung eines Abschnittes zur "besetzt" / "frei" - Meldung, dann müssen die Wagen beim 2 Leiter Betrieb mit sog. "leitenden Achsen" ausgestattet sein.

Eine "leitende Achse" wird dadurch gebildet, daß das Rad auf der einen Seite mit dem Rad auf der anderen Seite z.B. mittels eines hochohmigen Widerstandes elektr. verbunden wird.

Im 3 Leiter Betrieb sind die Räder von Haus aus über die Achse elektrisch verbunden. Es bedarf hier also keiner extra Maßnahmen.

 

Zuordnung der Meldeabschnitte zu Zentrale / Booster

Wie bereits ausgeführt wird jeder Meldeabschnitt an einen Eingang eines Melde - Dekoders (Besetztmelders) geführt. Dieser ist dann jeweils einmal zentral für alle Eingänge an das Gegenpotential des Gleises angeschlossen.

Werden bei größeren Anlagen mehrere Versorgungskreise (Boosterkreise) benötigt, dann müssen die Gleisabschnitte als auch die Besetztmelder eindeutig und immer nur einem Boosterkreis zugeordnet werden.

An den Boostergrenzen sind beide Potentiale des Gleises von einander zu trennen.

Für die 2 Leiter bedeutet dies, es müssen beide Schienen an der Boostergrenze elektrisch getrennt werden. Während innerhalb eines Boosterkreises nur eine der Schienen an den Grenzen des Meldeabschnittes elektr. zu trennen sind.

Für 3 Leiter - Fahrer bedeutet dies, es müssen beide Schienen PLUS der Mittelleiter an der Boostergrenze elektrisch getrennt werden. Während innerhalb eines Boosterkreises nur die jeweilige "Meldeschiene" elektrisch zu trennen ist.

Achtung:
Es gibt Märklin Weichen, etc. bei denen die elektr. Trennung der Außenschienen nicht durchgeführt wurde, bei anderen liegt diese Trennung vor.
Bei den Gleiselementen, bei denen keine elektr. Trennung vorliegt, muß an den Grenzen zum "Fahrgleis" (Strecke) auch die Meldeschiene jeweils vom Weichenbereich elektr. getrennt werden.

 

Erstellen von Meldeabschnitten (Stromfluß - Erkennung)

Im Gleis

Die elektrische Trennung kann mit von dem Gleishersteller lieferbaren "Isolationsstücken" an den Gleis-Stoßstellen vorgenommen werden.

In der Praxis werden sich diese jedoch meist nicht an der Stelle befinden, an denen eine Trennung aus betriebstechnischer Sicht notwendig erscheint.

In solchen Fällen, so hat es sich eingebürgert, trennt man das Gleis (Schiene; Mittelleiter) mittels eines Werkzeuges.

Zur Darstellung der Grafik in lesbarer Form bitte das jeweilige Bild mit der mouse anklicken !!

  Getrennte Schiene

Schiene / Mittelleiter verbindet man dann mittels angelötetem Draht (Litze) mit Zentrale / Booster bzw. Besetztmelder.

In aller Regel erhält man beim Trennen eine Schienenunterbrechung von 2 - 4 mm. Die Trennstellen sind zumeist rauh und etwas scharfkantig.

Damit stellen solche Schnittstellen eine Belastung für die Laufflächen der Räder dar; mit der Zeit werden diese in ihrer Oberfläche angegriffen und unrund.

Dies führt zu höherer Abnutzung der restlichen Gleisoberflächen und dann wiederum zu einer höheren Anfälligkeit für Verschmutzungen.

Was sich aufgrund von "elektrischen Kontaktproblemen" dann negativ auf den Betriebsablauf auswirkt.

Abhilfe:

Verfüllen und anschließendes Planschleifen / Polieren der Trennstellen.

Zur Darstellung der Grafik in lesbarer Form bitte das jeweilige Bild mit der mouse anklicken !!

  Trennstelle wieder elektr. isolierend geschlossen

  Trennstelle geschliffen

  Trennstelle poliert

 

Füllmaterial:
Es wird auf dem Markt unterschiedliche Materialien geben, mit denen diese Aufgabe gelöst werden kann.

Ich habe nach einigen Test von der Fa. Clou        eingesetzt.
Langzeiterfahrungen im BetrIeb liegen (2012) noch nicht vor. Im Testbetrieb traten keine Störungen auf. Testweise wurde ein solches Gleis in einen Raum mit ca. 80 % Luftfeuchtigkeit über mehrere Stunden gelegt. Es konnte keine elektrische Verbindung nachgewiesen (gemessen) werden.
Wird eine solche Trennstelle mit einem nassen Lappen gut durchfeuchtet, dann tritt die elektrische Isolierung zurück, das material wird aufgrund der starken Durchfeuchtung leitend.
Nach dem Abtrocknen tritt die isolierende Wirkung wieder ein.

 

Im Weichenbereich / DKW - Bereich

  • Märklin K-Gleis "normale Weichen / DKW"

Bei diesem Weichen- / DKW- Typ sind die Außenschienen elektrisch verbunden, so daß die zuvor im Gleis ausgeführte Potential / Gleis - Trennung auf gehoben wird.
Wird dieser Gleistyp in Kombination mit den K-Gleisen eingesetzt, dann müssen beide Außenschienen elektrisch getrennt werden.

Wird der Mittelleiter ebenfalls zur Detektion von Fahrzeugen herangezogen, dann muß auch hier eine elektrische Trennung Gleis <> Weiche / DKW erfolgen.

Soll eine Überwachung auf frei / belegt an diesen Weichen erfolgen, dann muß mit Lichtschranken gearbeitet werden.

 

  • Märklin K-Gleis "schlanke Weichen / DKW"

Bei diesem Weichen- / DKW - Typ sind die Außenschienen wie beim Gleis elektrisch getrennt.

Bei Weichen kann eine Überwachung der Weichen nach dem gleichen Prinzip wie beim Gleis erfolgen.
Da die Weiche allerdings in der Regel einen eigenen Meldeabschnitt darstellt, muß zumindest eine Außenschiene elektrisch vom Gleis getrennt werden.

Zur Darstellung der Grafik in lesbarer Form bitte das Bild mit der mouse anklicken !!

  Anschluß- / Melde- Prinzip der schlanken Märklin Weiche

 

Bei schlanken DKW müssen aber zum sicheren Betrieb beide Außenschienen das Gegenpotential vom Mittelleiter haben. Deshalb ist bei diesem Typ das gleiche Trennverfahren wie bei der normalen DKW durchzuführen.
Zur Detektion der Fahrzeuge kann man hier allerdings auf die elektrisch getrennten Mittelteile der DKW zurückgreifen. Diese müssen dann jeweils über einen 10 k Ohm Widerstand an einen gemeinsamen Besetztmeldereingang geführt werden.
Der Mittelteil der DKW bildet damit einen eigenen Meldeabschnitt.

Die Widerstände sind notwendig, damit durch den Schleifer der Lok bei einer Abbiegefahrt kein Kurzschluß erzeugt wird. Der Schleifer kann kurzzeitig einen der ansonsten elektrisch neutralen Mittelteile berühren. Aufgrund der Räder / Achsen hat einer der Mittelteile beim Befahren das Potential der Außenschiene UND durch die Verdrahtung wird das Potential an ALLE anderen Mittelteile geleitet.

Zur Darstellung der Grafik in lesbarer Form bitte das Bild mit der mouse anklicken !!

  Anschluß- / Melde- Prinzip der schlanken Märklin DKW

 

 

Erstellen von Meldeabschnitten (Magnetisches Prinzip)

Im Gegensatz zum zuvor vorgestellten Prinzip, bei dem ein Meldeabschnitt sich über eine größere Länge (Gleisstrecke) beziehen kann, ist bei diesem Prinzip der Meldeabschnitt auf einen "Punkt" konzentriert.

Aus diesem Grund ist der hauptsächliche Einsatzfall eines solchen Melders die punktuelle, örtliche Erfassung eines Fahrzeugpunktes zum Starten einer, dem Melder zugeordneten Funktion / Aktion.

 

Erstellen von Meldeabschnitten (Optisches Prinzip)

Auch bei diesem Meldertyp handelt es sich um eine punktuelle, örtliche Erfassung eines Fahrzeugs.
Im Gegensatz zum "Magnetischen Prinzip" wird hier die "optische Strecke"   unterbrochen und zwar über die Länge des Fahrzeugs oder mehrerer Fahrzeuge (Zug).

Dadurch stehen drei Einsatzfälle zur Nutzung bereit ..

  1. die Erkennung  des Erreichens dieses Meldepunktes mit Fahzeugbeginn  bzw. des Verlassen dieses Punktes mit Fahrzeugende und Auslösung einer jeweils zugeordneten Funktion.
  2. die Dauer der Unterbrechung, nutzbar z.B. zur Überwachung des Passierens dieses Punktes oder für Zeitmessungen
  3. das Erkennen von Fahrzeugen an den Kupplungsstellen, sofern die Fahrzeuge nicht zu eng gekuppelt sind. Dies kann genutzt werden z.B. zum Zählen der Fahrzeuge oder Positionieren über einen Gleisentkuppler.
Zur Darstellung der Grafik in lesbarer Form bitte das Bild mit der mouse anklicken !!

  IR Transistor zwischen den Schwellen 

  IR Transistor abgedunkelt und zum Einbau steckbar ausgeführt

Hinweis:
Unter "Projekt-Realisierung > Elektr. Entwickl. > IR-Positionserk." findet der Leser weitere Informationen über einen optischen Sensor als Vorsatz zum Besetztmelder.

Die Abdunklung erfolgte deshalb, damit kein Streulicht das "Meßergenis" beeinflußt.

 


HINWEISE     zu mit  *  markierten Worten

Alle Firmenbezeichnungen / Firmennamen; Produktbezeichnungen / Produktnamen stellen keine Werbung oder Empfehlung dar, sondern beschreiben nur die in diesem Projekt individuell und subjektiv ausgewählten Produkt - Hersteller bzw. Lieferanten als auch deren verwendeten Produkte zur Anschauung, Darstellung und Beschreibung des eigentlichen Projekt - Inhalts.

Analoges gilt auch für die eingetragenen Links (s. hierzu Distanzierung auf der Link-Seite).

Der Leser soll selbst auf dem Markt recherchieren und für seine Bedürfnisse selbst entscheiden welches Produkt er einsetzen will und wo er sich dieses beschaffen möchte.

In dieser Veröffentlichung verwendete Produktnamen / Produktbezeichnungen sind von / durch den einzelnen Hersteller(n) geschützt. Ihre Nutzung dient lediglich zur Kennzeichnung / Beschreibung des Produktes selbst.
Analoges gilt für die erwähnten
Firmenbezeichnungen / Firmennamen.