Vorbemerkung
Im digitalen
"Modellbahnzeitalter" ist oftmals der Wunsch groß, die
Modellbahnabläufe zu automatisieren oder zumindest
teilautomatisiert ablaufen zu lassen.
Zu diesem Zwecke werden auf dem Markt
verschiedene Modellbahnsteuerungsprogramme angeboten, die auf
einem PC / Notebook ablauffähig sind.
Alle diese Programme benötigen eine
Zentrale, die über eine Schnittstelle (z.B. COM .., USB ..,
Ethernet) mit dem PC / Notebook verbunden ist, so daß die
Steuerungsinformationen des Steuerungsprogramms an die Lok- bzw.
Funktionsdekoder abgesetzt bzw. von den Besetztmeldern (Dekodern)
die Gleiszustände eingelesen werden können.
welches Programm wofür
???
Jeder Modellbahner geht mit
einem unterschiedlichen Wissensstand und mit eigenen
Zielvorstellung an sein Modellbahn-Projekt heran. Diesem Umstand
tragen auch die Hersteller dieser Steuerungsprogramme Rechnung.
Dies bedeutet im Umkehrschluß, es gibt nicht
das Programm -- man muß sein Programm "entdecken".
Aus diesem Grunde sollte sich jeder
Modellbahner eine Bestandsaufnahme von seinen vorhandenen
digitalen Komponenten erstellen.
Ferner sollte er sich die Frage stellen, will ich in Zukunft mit
diesem digitalen System weiter arbeiten oder schwenke ich auf ein
anderes System um.
Eine andere Betrachtung gilt der vorhandenen Zentrale. Hier ist zu
bewerten, welche Schnittstelle bietet diese für einen PC bzw.
Steuerungsprogramm an und welche Funktionen können darüber
betrieben werden.
Je nach Ausbaugröße der Modellbahnanlage und
der gleichzeitig zu fahrenden Züge muß die Zentrale in Hinblick
auf ihre Schnelligkeit (Performance) und Fehlertoleranz bewertet
werden.
Soll auf der Anlage ein "sound-System"
eingesetzt werden ? -- und wenn ja, was für eines, d.h. wie soll
der sound generiert werden ?
-- in Lok-Sound-Dekodern
-- im PC / Notebook mittels Frontlautsprechern
-- durch größere Raum-Sound-Systeme
Wenn solche, mehr Hardware orientierten
Betrachtungen abgeschlossen sind, dann sollte sich der
Modellbahner Gedanken zu seinem späteren Betriebskonzept /
Betriebsablauf machen.
Sind mehr laufende Fahrten über längere Strecken gewünscht oder
steht ein reger Rangierbetrieb im Vordergrund.
Wie viele Zugbewegungen sollen denn zeitlich parallel durchgeführt
werden ?
Sollen diese "einfach so", "nach Zufall" oder nach "Fahrplan"
ausgeführt werden ?
Erfassungsprinzip
Am zweckmäßigsten faßt man die
Teilergebnisse dieser Betrachtungen in Tabellen / Listen zusammen
und markiert sich eine Reihenfolge von "unbedingt notwendig" bis
"es wäre schön" (nice to have).
Auswahlprinzip
Mit einer solchen Zusammenstellung -- und
damit Zielsetzung -- ist es wesentlich einfacher die von den
einzelnen Steuerungsprogrammen angebotenen Leistungsmerkmale zu
bewerten.
Auf diese Art und Weise ergibt sich
zwangsläufig eine rein fachliche Abfolge (Wichtung) der einzelnen
Systeme.
Nun kommt der "menschliche Aspekt" hinzu und
das ist zum einen ...
>> das Erscheinungsbild (die Aufmachung)
>> die Dokumentation (ist die für mich verständlich ?, umfassend
genug ?)
>> der Support bei Fragen durch den Entwickler bzw. andere Nutzer
in Foren
Ergebnis
Verfährt man nach dieser hier skizzierten
Methode erhält man zum Schluß ein, max. zwei Steuerungsprogramme,
die als "das geeignete Programm" erscheinen.
Jetzt ist noch zu betrachten, welche
Anforderungen werden an den PC / Notebook gestellt, damit das
Programm auch problemlos ablaufen kann, evtl. auch in Verbindung
mit einem Sound-System.
Bevor man jetzt zum Bestellformular greift,
sollte man die Möglichkeit nutzen und sich mittels einer
Demo-Version mit dem Steuerungsprogramm vertraut zu machen und
somit seine Entscheidung zu verifizieren.
TrainController (TC) * --- Varianten
Das Steuerungsprogramm TC*
bietet in drei Varianten ...
eine Staffelung an Funktionalitäten an.
Die genaue Stufung und jeweiligen Leistungsumfänge entnehmen Sie
bitte den Internetseiten von Freiwald Software (s. Links).
Grundsätzlich ist TC* dadurch
charakterisiert, das es auf sog. Objekten aufbaut --
umgangssprachlich auch mal Bausteine genannt --.
Jedem dieser Objekte sind Eigenschaften
zugewiesen und über diese Eigenschaften lassen sich die Objekte
verknüpfen, so daß dadurch ein durch den Modellbahner gestaltetes
"Anlagengebäude" entsteht, was seine Wünsche zufrieden stellt.
Die einzelnen Varianten bieten dem
Modellbahner eine unterschiedliche Anzahl von Objekten und
Eigenschaften an.
Bronze
ist ausgerichtet auf einen Nutzerkreis, der eine kleine Anlage
ohne Betriebswerke und ohne hohen Automatisierungsgrad betreiben
möchte.
Silber richtet
sich an Nutzer, die auf seiner Anlage bereits ein Betriebswerk
halbautomatisch betreiben wollen und auch ansonsten bereits nach
einer höheren Automatisierungsstufe streben um komplexere Abläufe
von der "großen Bahn" nachbilden zu können.
Gold
bietet dem Modellbahner schier unerschöpfliche Möglichkeiten sich
seine Bahn von außen "hereinzuholen". Sei es die optische
Gestaltung der Objekte oder die Komplexität in den Zugbewegungen,
es gibt kaum einen Fall, der nicht abbildbar wäre.
Alle drei Varianten "arbeiten" nach dem
gleichen Prinzip; Ergebnisse sind auch in die jeweils höhere
Variante "portierbar", so daß Arbeitsergebnisse nicht verloren
gehen.
Auch das jeweils erworbene Wissen ist, wegen
der Gleichheit, "portierbar".
Mit steigender Funktionalität (Umfang und
Komplexität) muß sich der Nutzer immer zeitintensiver mit dem
Programm vertraut machen.
eigene Erfahrung
Modellbahner, die bereits selbst
Softwareprogramme geschrieben oder z.B. Excel oder Access
programmiert haben, die können direkt mit der
Gold Variante
starten.
Modellbahner ohne einen solchen Hintergrund
sei da eher die Silber Variante empfohlen. Bei Bedarf kann für
einen Differenzbetrag auf die Gold Variante umgestiegen werden.
Bei Silber besteht für solche Nutzer nicht die Gefahr, daß sie von
der Vielfalt "erschlagen" werden oder sich "verlaufen".
Bronze kommt da eher für den Nutzerkreis
infrage, die sich bei der Einarbeitung in neue Softwareprogramme
etwas mehr Zeit benötigen, als Personen mit mehr Erfahrung.
Grundsätzlich kann der Modellbahner "immer
aufsteigen" und gegen eine Differenzgebühr die Lizenz für eine
"höhere" Variante erwerben.
PC /
Notebook - Auswahl
Der Computer muß natürlich
in Typ und Anzahl genügend Schnittstellen aufweisen, damit die
Zentrale(n) angeschaltet werden können.
Ferner ist der Anschluß zumindest eines weiteren Monitors von
Vorteil, das erleichtert den Betrieb der Anlage ungemein. Bei sehr
großen Anlagen kann auch ein dritter angeraten erscheinen. Das ist
aber auch oft eine Frage des "persönlichen Arbeitsstils".
In Bezug auf die
"Rechen - Power" sei angemerkt, je umfangreicher die Berechnungen
sind -- und die nehmen von Bronze nach Gold zu --, desto höher
sollte auch die Rechenleistung und der RAM Bereich bemessen sein.
Eine sehr, sehr
grobe Rasterung möge sein ...
- Bronze >>
besserer "Home-Computer"
- Silber
>> besserer "Büro-Computer"
- Gold
>> Computer für Multimedia Anwendung und Spiele
Für die
Bedienung sind nach wie vor die mouse und Tastatur die geeigneten
Medien. "Touch Screens" und "Kacheln" etc. werden nicht benötigt,
im Gegenteil sie stören eher.
Wenn auch
belächelt, ich halte das "alte" Betriebssystem Windows XP
Professional für das geeignetste zum Betreiben einer der TC*
- Varianten.
Leider bei neuen Computern schwer zu bekommen, vor allem wegen der
Hardware-Treiber.
Wer kann sollte sich noch mit Windows 7 anfreunden, bevor auch
dieses dem "Kachel-Trend" zum Opfer fällt.
Man halte bei der Beschaffung auch noch nach Business - PCs
Ausschau, d.h. nach PCs, die vom Betriebssystem her bei großen
Firmen eingesetzt werden.
Möchte ein
Modellbahner das Produkt +4DSound* [Freiwald Software] einsetzen,
dann sollte hierfür ein vom Hauptprozessor unabhängiges
Soundsystem (HW) zur Anwendung gelangen.
Bereits heute,
künftig wahrscheinlich vermehrt, werden Modellbahn-Zentralen mit
Ethernet Schnittstelle zum Anschluß an einen PC / Notebook
angeboten.
Ich halte aus
technischen Gründen diese Schnittstelle für diese Anwendungsart
für nicht sonderlich geeignet. USB 2.0 (oder 3.0) sind hier die
besseren Alternativen -- auch wenn Marketing - Leute dies anders
sehen wollen..