Einführung
TC* ist ein "projektorientiertes
Softwareprogramm". Die einzelnen TC* Objekte, wie Loks,
Wagen, Weichen, Gleise, Schalter, Drehscheiben, .. Melder,
Markierungen, .. Weichenstraßen, Zugfahrten, ... Makros,
Variablen, .. Blöcke,... etc. müssen von dem Nutzer in dem TC*
Stellerk(en) so konfiguriert werden, daß sie die reale Anlage
abbilden.
Die einzelnen Objekte haben, je nach Gesamtfunktion,
unterschiedliche Teilfunktionen mit denen die Objekte
parametrisiert werden.
Über die Teilfunktion "Operation" lassen sich andere Objekte in
ihrem Zustand verändern und über die Teilfunktion "Bedingung"
können die Teiloperationen auch eingeschränkt werden.
Erste weitere Informationen hierzu erhält der
Leser über die links aufgelisteten Objekte. Objekte, die nach
erstellung dieser Seiten hinzukamen sind nicht aufgelistet, sie
sind aber analog zu handhaben.
Es können an dieser Stelle nicht alle Objekte aufgelistet
werden, das würde den Rahmen und meine Zeit sprengen.
Mit der in 09.2022
erschienenen Version 10.xx wurden in TC auch sog.
"Betriebsstellen" eingeführt.
Betriebsstellen fassen funktional mehrere Objekte zur
Realisierung einer spezifischen betrieblichen Funktion zusammen.
Damit erweitert TC* sein bisheriges Konzept um "normierte"
Funktionsbereiche, die weniger versierten Anwendern das Leben
mit TC* erleichtern sollen. Eine solche Normierung, wie sie
bereits von anderen Softwareprogrammen bekannt sind, lassen sich
natürlich nur auf Kosten der Freizügigkeit realisieren.
In TC* kann der Nutzer jetzt beide Varianten gemischt einsetzen.
Dieser Beitrag bezieht die Betriebsstellen nicht mit in die
Betrachtung ein.
Die TC* interne Programmstruktur
und Architektur verknüpft die konfigurierten Objekte zu einem
Gesamtablauf.
In diesem Beitrag soll im Weiteren die vom
Nutzer vorzugebende Steuerung des Ablaufes grundsätzlich
aufgezeigt werden.
Ablauf
TC* kennt aufgrund der
im Stellwerk aufgezeichneten Objekte die Struktur der Anlage,
nicht aber die räumlichen Entfernungen.
Blöcke markieren die zwischen den Weichen befindlichen Gleise.
Zwischen Blöcken werden durch TC* sog. Weichenstraßen
angelegt. diese können Weichen enthalten, müssen es aber nicht.
Eine 1:1 Gleisverbindung ist auch eine Weichenstraße.
Jeder Block ist mit einem anderen über eine Weichenstraße
verbunden.
Zugbewegungen werden unter TC* über
Zugfahrten durchgeführt; Ausnahme: es wird manuell mittels des
Lokführerstandes gefahren.
Es stehen 3 Arten von Zugfahrten zur
Verfügung ...
- AutoTrain
- Spontanfahrt
- "vorgegebene" Zugfahrt
AutoTrain
Der Nutzer markiert hier den Block, von
dem der Zug starten soll (Startblock) und den Block zu dem der
Zug fahren soll (Zielblock).
Das Programm sucht selbst einen Weg -- unter Beachtung von
möglichen Restriktionen (Bedingungen) -- vom Start zum Ziel und
führt die Zugfahrt aus.
Spontanfahrt
Der Nutzer markiert nur den Startblock und
das Programm sucht sich dann selbst Wege zu einem selbst
definierten Ziel und führt die Zugfahrt -- unter Beachtung von
möglichen Restriktionen (Bedingungen) -- aus. Am Ziel nimmt das
Programm diesen Block automatisch als Startblock und fährt zum
nächsten Ziel. Diese Abfolge erfolgt solange, bis die
Spontanfahrt beendet wird.
"vorgegebene" Zugfahrt
In diesem Modus definiert der Nutzer einzelne Zugfahrten,
d.h. er definiert die Blöcke, vom Start bis zum Ziel, die von
dieser Zugfahrt benutzt werden können / müssen.
Diese Zugfahrten lassen sich auch aneinander reihen (Sequenz;
Nachfolger) und damit beliebig kombinieren.
Steuerung
Betrachten wir eine Zugfahrt,
die mehrere Blöcke einschließt, dann prüft TC* in der
Vorschau ob der nächste oder die nächsten von der Zugfahrt zu
durchfahrenden Blöcke frei ist / sind.
Ist dies der Fall wird der nächste Block oder evtl. auch weitere
Blöcke reserviert.
Danach werden die Weichenstraßen zwischen diesen Blöcken
aktiviert und damit auch, so vorhanden, die Weichen gestellt.
Erst jetzt wird der "Ausfahrtblock" zur Ausfahrt frei gegeben
und so dort ein Zug angehalten hat, dieser gestartet.
Durch die in TC* bekannte Abfolge der Blöcke kennt TC*
auch die zugeordneten Melder. Das Programm wartet jetzt intern
darauf, daß der in der Folge nächste Melder aktiv wird.
Das ist für das Programm das Zeichen, daß der Zug diesen Melder
erreicht hat und dann werden die Operationen ausgeführt, die
diesem Melder / Markierung zugeordnet sind.
Dies ist dann auch der Zeitpunkt, daß das Programm die
zurückliegende Weichenstraße deaktiviert / auflöst (entsprechend
der Zugfahrtsregeln). Damit stehen bei jetzt nicht mehr belegten
Weichen diese auch für andere Zugfahrten zur Verfügung.
Dabei muß der Nutzer eine Voraussetzung
erfüllen, der längste Zug muß auch in den Block (Gleisabschnitt)
passen.
TC* kennt allerdings eine Menge Regeln mit denen man die
Zugfahrten konfigurieren kann, u.a auch die Längensteuerung.
Die Längensteuerung verhindert, daß bei einer Überlänge des
Zuges die Weichenstraße aufgelöst wird.
Voraussetzungen sind: der Nutzer muß die Blocklänge deklarieren
und auch die Zuglänge. Für die Zuglänge stehen verschiedene
Möglichkeiten zur Verfügung, auf die ich hier nicht einzeln
eingehen will.
Sollte aufgrund von Hardware Problemen an
den Weichen, diese nicht sauber schalten und es zu Fehlfahrten
kommen, dann hilft bis zu einem gewissen Grade die Regel
Falschfahrt dagegen.
Grundsätzlich kann das Programm "mangelhafte" Hardware nicht
kompensieren !!
Um Falschfahrten nahezu 100% abfangen zu
wollen, muß der Nutzer mit einem zusätzlichen Aufwand an
Objekten (z.B. Bahnwärtern) sich eine Überwachung bauen und
diese in den Ablauf integrieren.
Ich hatte für mich testhalber so etwas erstellt,
es funktioniert.
Genauers bei Bedarf bitte erfragen.
Das Programm arbeitet dem Prinzip nach
immer auf der Basis eines Quittungssystems.
Rückmeldungen
Grundsätzlich kann man zwischen zwei Typen von Rückmeldungen
eines Decoders an die Zentrale und TC* unterscheiden.
Zum einen Rückmeldungen von "festen"
Decodern und zum anderen von "beweglichen" Decodern
(Lokdecoder).
Wie eine solche Rückmeldung techn.
erfolgen kann ist in jedem digitalen System unterschiedlich
gelöst.
In diesem Forum gibt es einen Beitrag über die
Gegenüberstellung der digitalen Systeme
An dieser Stelle soll nur diskutiert
werden, ob TC* zur Steuerung von Zugfahrten eine
Rückmeldung des Fahrzeugs (Lok oder Triebwagen, etc.) benötigt.
Die Antwort ist kurz >> NEIN.
TC* kennt immer den Standort des
Fahrzeugs als "aktiver Block" und merkt sich dies auch beim
Abschalten oder bei Störungen.
Bei einem Neustart setzt TC* auf diesen Punkt auf.
Evtl. unterbrochene Zugfahrten können von diesem Punkt aus
wieder fortgesetzt werden.
Nimmt der Nutzer ein Fahrzeug vom Gleis ohne TC* im
Stellwerk davon in Kenntnis zu setzen, dann liegt ein
Bedienfehler vor.
Der Nutzer wird auf eine solche Situation indirekt aufmerksam
gemacht, da dieser Block nicht mehr als belegt ausgeleuchtet ist
(fehlender Stromfluß > Melder aus) sondern
nur noch reserviert.
Wie zuvor aufgezeigt, zur Verfolgung wird
eine Rückmeldung, z.B. in Form der Lokadresse, nicht benötigt.
TC* bietet die Einbindung einer
Weichenrückmeldung an.
Hierfür müssen Weichen und Dekoder als auch das digitale System
entsprechend ausgelegt sein.
Bei den kommerziellen Rückmeldungen wird allerdings die
Weichenzung nicht überwacht.
Ich hatte Kontakt mit MoBa Kollegen, die hatten
sich eine Hardware Überwachung für die Weichenzungen gebaut, was
funktionierte, aber es war schon ein umfangreicher Aufwand. Für
mich war das keine Option.
Wenn die Weichen sauber verlegt und bei Märklin alle
Endabschalter ausgebaut sind (andere Marken kenne ich nicht),
dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlfunktion sehr gering.
Lokadresse automatisch ermitteln ??
Vor einigen Jahren gab es eine
Diskussion über dieses Thema im Zusammenhang, daß ein MoBa
Kollege seine Anlage "gemsicht" betreiben wollte -- einen Teil
digitale mit TC* als Steuerprogramm und rein analog von Hand.
Er wollte bei Übergabe der Lok von analog an digital nicht immer
händisch in TC* die Lok anmelden.
In einem solchen Fall kann an der Übergabestelle eine
Identifizierung der Lokadresse natürlich helfen.
Diese Situation, so denke ich, bleibt wohl die Ausnahme.
Analoges gilt auch beim Aufgleisen einer
Lok.
Dies kann dann am besten in bestimmten Blöcken /
Gleisabschnitten erfolgen.
Im Selectrix System kann so etwas relativ leicht mit den
entsprechenden Decodern umgesetzt und auch räumlich begrenzt
werden.
Da TC Railcom nicht unterstützt kann dies mit RailCom nicht
umgesetzt werden.
Ob sich der Mehraufwand in den Kosten lohnt muß jeder für sich
selbst entscheiden.