Vorwort
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, erlaubt
TC* aufgrund seines streng objektorientierten Aufbaus, daß es im
allgemeinen mehrere Wege gibt eine Aufgabe zu lösen.
Hier wird immer nur EINE Lösung dargestellt, die für sich
nicht in Anspruch nimmt allgemeingültig einsetzbar zu sein oder gar die
optimale Lösung zu repräsentieren.
Die Herausforderung für den Leser besteht deshalb gerade darin,
die vorgestellte Lösung an seine Belange anzupassen und zu
optimieren. Sie soll und kann nur als Anregung dienen.
Hinweis
Die hier angeführten Beispiele
basieren zum Teil auf Anregungen bzw. Vorleistungen von
Teilnehmern aus dem TC-Forum, die von diesen dort veröffentlicht
wurden OHNE eine Angabe auf Einschränkung bei deren Verwendung im
PRIVATEN Bereich.
Im Einzelnen läßt sich die jeweilige "Mitwirkung" des / der
Teilnehmer(s) an den hier vorgestellten Lösungen nicht mehr klären
bzw. darstellen.
Darstellungsform
Zuerst wird bei jedem Beispiel die
jeweilige Aufgabenstellung vorgestellt. Danach erfolgt die
Beschreibung eines allgemein gehaltenen Lösungsansatzes. Und als
drittes der spezielle Lösungsweg, so wie er von mir mittels TC*-Objekten
vorgenommen wurde.
Um Platz zu sparen, wurden die einzelnen Bildschirmabzüge, auf
denen die Lösungen erfaßt wurden, in Miniaturansicht eingestellt.
Zur Darstellung der Grafik in lesbarer
Form bitte das jeweilige Bild mit der mouse anklicken !!
Aufgabenstellung
Auch auf der Modellbahn gibt es langsam
fahrende Züge -- zumeist Güterzüge -- und schnell fahrende --
zumeist TEE / FD / D - Züge (heutige ICEs).
Folgt ein schneller Zug einem langsam vorausfahrenden, dann
sollen Zugüberholungen stattfinden. Solche Überholungen sind
natürlich auch für den Beobachter interessanter, als ein Betrieb
ohne Variationen im Ablauf.
Im meinem Projekt St. Margareten
habe ich beim Abzw. Sonnenhang eine solche Überholmöglichkeit
mittels eines dritten Gleises, nutzbar in beiden Fahrtrichtungen
vorgesehen.
Je nach eigener Zuggruppenzuordnung und der Zuggruppe des
nachfolgenden Zuges auf der Rampe soll der vorausfahrende Zug auf
das dritte Gleis fahren, dort die Überholung abwarten und dann
seine Fahrt fortsetzen.
allgemeiner Lösungsansatz
Zur Vereinfachung des "Herausfilterns der Loks / Züge" aus dem
"Strom der Zugfahrten" sind die Loks / Zuggruppen (vertreten durch
z.B. einen Wagen) in Gruppen zu gliedern, wobei eine Lok /
Zuggruppe durchaus mehreren Gruppen angehören kann.
TC hat eine "Vorblockung" oder Vorschau über x Blöcke. Der Wert
für x ist in den Zugfahrtsregeln einstellbar.
Im vorliegenden Projekt ist die Vorschau auf "intelligent"
eingestellt; es hat sich gezeigt daß dies in aller Regel 1 - 2
vorausliegende Blöcke betrifft.
Diese Angabe ist deshalb von Bedeutung, weil mit der Vorschau
auch eine Reservierung der Weichenstraßen einher geht. Will man
darauf einwirken, so muß man dies zeitig genug tun -- nämlich
bevor die Reservierung greift.
Im konkreten Fall bedeutet dies, das die Entscheidung "Warten
ja / nein" im 3 ten Block vor der entscheidenden Weiche gefällt
werden muß.
Für solche Aktionen verwendet man am besten die sog.
"Aktionsmarken".
In den Bedingungen ist die Frage nach der gegenwärtig
im Block befindlichen Gruppe einzutragen; z.B. ist der Block derzeit von einem
Güterzug belegt ??
Als nächstes ist festzustellen, ob in dem direkt nachfolgenden
Block bereits eine Reservierung erfolgte ("Vorschau").
Wenn dies der Fall ist, dann muß ermittelt werden, ob der nachfolgende Zug sich in der
Gruppe z.B. "Fernzug" (= TEE oder ähnliches) befindet.
Wenn alle 3 Abfragen mit einem positiven Ergebnis enden, dann ist
die Weiche so zu stellen, daß der z.B. Güterzug auf das
Überholgleis geleitet und die Ausfahrt des Blocks gesperrt wird
Anmerkung:
Solche Abfragen zur Gruppenzugehörigkeit können nur mittels sog.
Combi Abfragen (C) getätigt werden und müssen sich auf den
(einen) aktuellen Block des Zuges / der Lok beziehen.
Konkret bedeutet dies, bei der Abfrage auf die
Gruppenzugehörigkeit für den nachfolgenden Zug muß der aktuelle
Block des nachfolgenden Zugs bekannt sein, damit die Abfrage getätigt werden kann.
Gibt es aufgrund der "zurückliegenden" Weichen mehrere mögliche
Gleisanschlüsse (Blöcke), dann hilft hier die Weichenstraße
weiter.
Jede Weichenstraße ist einem "Blockpaar" zugeordnet. Weiß man
welche Weichenstraße aktiv ist, dann weiß man auch welchen
zugehörigen Block man betrachten muß.
In Zusammenhang mit dem Gleisplan und der Einstellung über die
Vorschau der Blöcke in den Zugfahrten ist es möglich für die
Combi-Abfrage den jeweils aktuellen Block anzugeben.
Ausgangspunkt für die "Rückwärtsbetrachtung" ist der direkt
zurückliegende Block; vom Block mit der Aktionsmarkierung aus
gesehen.
Die dritte (obige) Abfrage ist also als ODER
Abfrage aufzubauen mit der jeweiligen Fragestellung :
Weichenstraße xyz aktiv und (aktueller) Block abc mit Zug aus
Zuggruppe zg belegt
Lösung mittels TC *
Die hier dargestellte Zugfahrt führt in den
Bildern (Gleisplan) vom Schattenbahnhof Heimhausen über die
Paradestrecke zum Abzw Sonnenhang.
(vom linken Bildrand über die Mitte zum rechten
Anlagenteil)
Aufgrund von Beobachtungen und Tests habe
ich gesehen, daß bei der vorliegenden Anlagenkonfiguration
(Gleisplan) sich am besten der 3 te Block vor der Abzweigung
(Weiche) eignet, um die notwendigen Abfragen und Entscheidungen zu
treffen.
Folgende Gleisbelegungen sollen im Abzw.
Sonnenhang erfolgen ...
- bei einer "normalen" Fahrt und ohne
Einwirkung einer Fahrt auf der Rampe / dem Tunnel von
St. Margareten soll die
Fahrt über: S-Gleis 2 geführt werden
- bei einer "normalen" Fahrt mit einer
Einwirkung durch eine Zugfahrt auf der Rampe / dem Tunnel von
St. Margareten kommend soll
die Fahrt über: S-Gleis 3 geführt werden. Dieses Gleis ist etwas
länger und je nach der Entscheidung durch das Programm (TC*),
welche Zugfahrt Vorrang erhält, kann der Zug in diesem Gleis
besser "geparkt" werden.
- bei einer "Überholfahrt" soll, wenn es zu
einer Überholsituation aufgrund der Bedingungen kommt, der zu
überholende Zug auf das S-Gleis 3 geleitet und dort gestoppt
werden, während der überholende Zug das S-Gleis 2 nimmt.
Zur Umsetzung dieser Betriebssituation
werden drei Aktionsmarkierungen benötigt.
Sie werden der Fahrtrichtung nach so
angeordnet ....
- Markierung 1 schaltet sich sofort mit der
Belegung des Blocks ein und repräsentiert den obigen Punkt 1.
- Markierung 2 schaltet sich etwas später
ein, wenn die Bedingung erfüllt ist, daß auf der Rampe von
St. Margareten kommend eine
Zugfahrt aktiv ist; anderenfalls bleibt die Markierung
ausgeschaltet.
- Markierung 3 übernimmt wiederum einige
Zeit später die Abfrage und Auswertung, ob eine Überholsituation
vorliegt; wenn ja wird die Markierung eingeschaltet -- ansonsten
bleibt sie aus.
- Eine vierte Markierung, die zeitlich nach
Markierung 3 angeordnet ist, dient zur Aktivierung von zwei
Bahnwärtern (Auslöser - Einstellung).
Jeder Bahnwärter hat in den Operationen eine
Weichenstraße eingetragen; einmal Richtung: S-Gleis 2 und einmal
S-Gleis 3.
Die Bedingungen der Bahnwärter, die sich auf die Markierungen
beziehen, sind so gehalten, daß nur ein Bahnwärter ansprechen
kann.
Dies ist deshalb erforderlich, weil die Weiche, die mittels der
Weichenstraße geschaltet wird, von einem Servo angetrieben wird.
Aus zeitlichen Gründen kann die Weiche nicht schnell
hintereinander einer wechselnden Fahrtrichtung zugeordnet
werden.
Das folgende Bild zeigt die gesamte
Situation mit der Blockanordnung.
In Block: Gleis > S (Block 3) befinden sich die
Aktionsmarkierungen.

Anordnung und Einstellungen der
Aktionsmarkierungen (graue Dreiecke) sind in den folgenden
Abbildungen dargestellt; Reihenfolge und Funktion wie oben
beschrieben.
Aktionsmarkierung 1
Aktionsmarkierung 2
Aktionsmarkierung 3
Aktionsmarkierung 4
hier der Bahnwärter zur Einstellung des Wegs nach >
S-Gleis 3




hier der Bahnwärter zur Einstellung des Wegs nach >
S-Gleis 2



Hinweis:
Als erstes sollte sich der Leser Gedanken
darüber machen, wer darf / soll wen überholen. Hierbei ist es
zweckmäßig sich auf einige wenig, besonders einsichtige Fälle zu
konzentrieren.
Das reduziert nicht nur den Aufwand, sondern
ist auch mehr am Vorbild orientiert und sieht optisch besser aus.
Eine Hilfe hierbei ist die Verwendung von
Zuggruppen / Zugverbänden und der Einsatz von Combi-Gruppen
(ihre Darstellung würde hier den Rahmen sprengen,
bitte separat im Handbuch informieren).
Es bedarf einiger Tests bis man rausbekommt,
was die besten Einstellungen sind. Die jeweilige Lösung wird stark
beeinflußt vom Gleisplan, insbesondere der unmittelbaren Stelle
die für Überholvorgänge vorgesehen ist und von der Art und Weise
wie die Modellbahnanlage betrieben wird.
Der Erbauer einer Modellbahnanlage sollte
sich schon in der Planung mit diesem Punkt befassen und per TC*
Simulation die Varianten durchspielen.
Dadurch erhält er Sicherheit für den Gleisaufbau und die Anzahl
von Meldestellen, etc.
Voraussetzung das solche "attraktiven
Einlagen" auch funktionieren ist, daß die Zugbewegungen unter der
Steuerung (Kontrolle) von TC* erfolgen.