Vorwort
Mit Einführung der TC Version
8.0 fand eine Erweiterung zur Beeinflussung der Zugfahrtsabläufe
sowie der Methode zur Positionierung von Zügen statt.
Die neue Funktion, genannt Formel (zur dynamischen
Längenberechnung) ergänzt die weiter vorhandenen Methoden, die
sich auf die "Zugspitz", die "Zugmitte" und das "Zugende"
beziehen.
Einführung
Mit den bisher -- und auch weiterhin zur Verfügung
stehenden Methoden -- war eine individuelle Positionierung von
Fahrzeugen, z.B. über einem Entkuppler nicht möglich.
Ferner sind mit den bisherigen Methoden auch
die Rangierfahrten zum Koppeln / Entkoppeln von Loks bzw.
einzelnen Wagen (z.B. Kurswagen) nicht so leicht zu
bewerkstelligen.
Ab der TC Version 8.0 (Gold) steht nunmehr
eine Formel - Funktionalität zur Verfügung mit der generell und
flexibel eine Zugposition mit einer Gleisposition in
Übereinstimmung gebracht werden kann.
Voraussetzungen hierfür sind, daß alle
Fahrzeuge (Loks und Wagen) in der Datenhaltung "Loks und Züge"
registriert und ihre jeweiligen Längen in den Eigenschaften
eingetragen sind.
Außerdem muß ein Zug dort als Zugverband mit Lok und Wagen (aus
der Datenhaltung) repräsentiert werden / sein.
Beschreibung >> Auszug
aus der Änderungsbeschreibung zu TC Vers. 8.0
HINWEIS:
Die nachfolgenden Texte und Bilder wurden
aus dieser Beschreibung entnommen und stammen von der Fa. Freiwald
Software, Egmating; dem Entwickler von TrainController (TC).
Variables Halten von Zügen in einem Block - Halten
zum An- und Abkoppeln
Mit den Angaben Zugspitze, Zugmitte und
Zugende ist es möglich, einfahrende Züge an festen Standorten
z.B. vor einem Signal oder in der Mitte eines Bahnsteigs halten zu
lassen. Für Rangierbewegungen und Lokwechselmanöver ist es aber
oftmals notwendig, den Zug mit einem bestimmten Fahrzeug an einem
bestimmten Punkt halten zu lassen oder bei der Einfahrt einer Lok
die Länge und Position der bereits im Block wartenden Fahrzeuge zu
berücksichtigen.
Zu diesem Zweck können in TrainController™
Gold für jede Markierung in einem Block auch Formeln
angegeben werden für die Berechnung variabler Entfernungen von
verschobenen Markierungen und variablen Bremsrampen.
Eine solche Formel wird nach den üblichen
Rechenregeln aufgebaut. Sie kann Zahlenangaben und die
Verknüpfungszeichen +, -, * und /
enthalten. Wie üblich geht Punkt-Rechnung vor Strichrechnung. Es
ist aber auch möglich, mit Hilfe von Klammern ( und )
bestimmten Verknüpfungen Vorrang zu geben. Die Zahlen dürfen
zudem Dezimal-Punkte enthalten, um auch Bruchteile der
Grundeinheiten Zentimeter bzw. Zoll angeben zu können.
Zusätzlich kann jede Formel Platzhalter enthalten.
Damit kann die Länge des in den Block einfahrenden Zuges oder die
Länge der bereits im Block befindlichen Fahrzeuge berücksichtigt
werden. Es ist auch möglich, einen Platzhalter auf Teile eines
Zuges und einzelne Fahrzeuge zu beziehen.
Ein solcher Platzhalter wird eingeleitet mit dem
Prozentzeichen %.
Danach folgt das Zeichen B (für Block),
wenn sich der Platzhalter auf bereits im Block stehende Fahrzeuge
bezieht. Fehlt das Zeichen B, so bezieht sich der
Platzhalter auf den aktuell in den Block einfahrenden Zug.
Als nächstes folgt ein Typkennzeichen, welches die
Fahrzeuge näher festlegt, auf die sich der Platzhalter bezieht. Es
gibt folgende Typkennzeichen:
• A: alle Fahrzeuge des
Zuges
• L: ziehende Lokomotiven
• S: schiebende Lokomotiven. Dies sind die
Lokomotiven eines Zugverbands, die von den ziehenden Lokomotiven
durch mindestens einen Wagen getrennt sind. Gibt es keine Wagen in
einem Zugverband, so gibt es auch keine schiebenden Lokomotiven.
Gibt es in Fahrtrichtung gesehen vor dem ersten Wagen keine Loks,
so gibt es nur schiebende, aber keine ziehenden Lokomotiven. %L
ist also bei geschobenen Zügen immer 0.
• W: Wagen
Folgt auf das Typkennzeichen der Buchstabe R,
so bezieht sich der Platzhalter auf die in Fahrtrichtung des
einfahrenden Zuges gesehen letzten Fahrzeuge des angegebenen Typs.
Fehlt dieser Buchstabe, so bezieht sich der Platzhalter auf die in
Fahrtrichtung gesehen ersten Fahrzeuge.
Am Ende des Platzhalters kann die Angabe einer
Zahl folgen. Diese Zahl gibt an, auf wie viele Fahrzeuge sich der
Platzhalter bezieht. Fehlt die Zahlenangabe, so sind alle
Fahrzeuge des betreffenden Typs gemeint.
Beispiele:
• 100:
Diese Formel wirkt genauso wie
eine feste Angabe von 100cm mit der Einstellung Zugspitze.
Das Ergebnis einer Formel wird nämlich immer auf die Spitze des in
den Block einfahrenden Zuges angewendet.
• 100+%A/2:
Diese Formel kann z.B. verwendet werden, um einen
Zug mittig bei 100cm anhalten zu lassen. Die Formel wirkt genauso
wie eine feste Angabe von 100cm mit der Einstellung Zugmitte.
• 100+%L+%W/2:
Diese Formel kann z.B.
verwendet werden, um die Wagen eines Zuges mittig bei 100cm
anhalten zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, wie lang die
ziehende Lok ist bzw. die ziehenden Loks sind.
• 100-%BW/2:
Wurden die Wagen eines Zuges mit der im
vorangehenden Beispiel angegeben Formel mittig bei 100 cm
abgestellt und die Lok abgehängt, so kann mit dieser Formel mit
einer Lok vom anderen Ende an das Ende der abgestellten Wagen
heran rangiert werden.
• 100-%L-%BA:
Diese Formel ist sinnvoll beim Umsetzen einer Lok,
wenn die Einfahrt zuvor mit einer normalen Haltemarkierung ohne
Formel so gesteuert wurde, daß die Lok bei 100cm angehalten ist.
Mit dieser Formel rangiert die umgesetzte Lok von der anderen
Seite an das Ende des stehenden Zuges heran.
• 100+%L 100-%BW:
Diese Formeln sind sinnvoll
beim Lokwechsel, wenn die neue Lok von hinten an die im Block
stehenden Wagen heran rangieren soll und die Längen der am Wechsel
beteiligten Loks unterschiedlich sein können. Mit der ersten
Formel wird der erste Wagen des einfahrenden Zuges bei 100 cm
abgestellt. Mit der zweiten Formel kann die neue Lok von der
anderen Seite an das Ende der stehenden Wagen heranfahren. Dies
funktioniert auch dann, wenn die ursprüngliche Zuglok noch nicht
abgehängt wurde.
• 100+%L+%W1:
Mit dieser Formel kann ein Zug mit einem
Entkuppler, der sich bei 100cm befindet, hinter dem ersten Wagen
entkuppelt werden.
• 100+%A-%WR1:
Mit dieser Formel kann ein Zug mit einem
Entkuppler, der sich bei 100cm befindet, vor dem letzten Wagen
entkuppelt werden. Um eine Formel mit Plus- und Minuszeichen zu
verstehen, ist es hilfreich, zunächst den Zug gedanklich um den
Plus-Anteil nach vorn zu verschieben und dann um den Minus-Anteil
wieder zurück. Im obigen Beispiel verschieben Sie also den Zug
zu-nächst gedanklich um seine gesamte Länge nach rechts. Das
Zugende liegt dann (gedanklich) bei der roten Markierung. Dann
verschieben Sie den Zug um eine Wagenlänge wieder zurück.
• 100+%A-%S-%WR1:
Mit dieser Formel kann ein Zug,
der von Schubloks geschoben wird, mit einem Entkuppler, der sich
bei 100cm befindet, vor dem letzten Wagen entkuppelt werden.
• 100+%A-%AR2:
Mit dieser Formel kann ein Zug mit einem
Entkuppler, der sich bei 100cm befindet, vor den letzten zwei
Fahrzeugen entkuppelt werden, egal ob es sich bei diesen
Fahrzeugen um Wagen oder Loks handelt.
HINWEIS:
Die oben angeführten Texte und Bilder
wurden aus der TC- Änderungsbeschreibung zur Version 8.0
entnommen und stammen von der Fa. Freiwald Software, Egmating; dem
Entwickler von TrainController (TC).
Physikalische und
logische Kopplung von Fahrzeugen
Gemäß den obigen Angaben lassen sich Fahrzeuge so über einen
Entkuppler positionieren, das sie durch diesen physisch getrennt
werden können.
Da der Zug im Zugverband operiert, muß auch im Zugverband eine
logische Trennung durchgeführt werden.
Solche Trennungen sind ohne weiteres in einen automatischen Ablauf
für Loks und Wagen integrierbar, die sich an einem Ende des Zuges
befinden oder die ansonsten einen festen Bezug im Zugverband
besitzen.
Sollen aber beliebige Zugzusammenstellungen, wie sie beim
Rangieren von Güterzügen meistens auftreten, an beliebiger Stelle
getrennt werden, dann gibt es derzeit (12.2012) kein Automatismus,
der die Zugposition gem. obiger Berechnung in Einklang bringen
läßt mit der Trennposition im Zugverband. Derzeit muß in solchen
Fällen der Zugverband manuell logisch getrennt werden.
Es steht zu erwarten, daß in naher Zukunft hier eine
entsprechende Funktion zur Verfügung gestellt wird.
Anwendungsmöglichkeiten
Dieses Verfahren ist auf die TC-Blöcke ausgerichtet und dort
auf die diversen Markierungen, die mit Distanzangaben zum Melder
versehen werden können.
Für jede Distanzangabe kann die "Wirkung" per Auswahlfeld
eingestellt werden; so auch der Formelbezug und die Eingabe.
Da in jedem Block "beliebig viele" Markierungen -- der
unterschiedlichen Typen -- gesetzt werden können, lassen sich alle
möglichen Kombinationen von "Wirkungspunkten" der Markierungen
setzen.
Allgemeine Anwendungsbeschreibung (Beispiel):
Soll bei einem Rangiervorgang mal nach dem 2
ten und mal nach dem 5 ten Wagen entkuppelt werden, gleich welche
Anhänger mit welchen Längen und an welcher Position sich in dem
Zugverband befinden, dann kann man zwei Haltemarkierungen setzen.
Eine versehen mit der Formel zum Halten nach
dem 2 ten und eine mit der Formel zum Halten nach dem 5 ten Wagen.
Damit bei einer Zugfahrt nun nicht beide
ansprechen, wird in den Bedingungen der Markierungen ein Objekt
eingetragen, was eindeutig den Zustand entkoppeln an Stelle 2 oder
5 ausweist (z.B. ein Umschalter).
Je nach Bedarf können weitere Bedingungen
eingeführt werden.
Sollen diese Markierungen nur bei bestimmten
Zügen überhaupt wirken, dann läßt sich dies mit der ebenfalls in
Version 8.0 (Gold) neu hinzu gekommenen Zugbeschreibung steuern;
die wird im Register "Züge" der jeweiligen Markierung eingetragen